MAK

Volltext: Ludwig Lobmeyr - schöner als Bergkristall

ger; sie seien hier für das Jahr 1824 ohne Anspruch auf Vollständig 
keit chronologisch angeführt (Ergänzungen bzw. Erläuterungen zu 
der manchmal eigenwilligen Grammatik in eckigen Klammern): 
2. Jänner 1824: „[Nach Muster] 30 kleine Ranftgläser mit Canten streifen u 
Stern“ sowie „12 [kleine Ranft] Krügln [mit Canten streifen u Stern]“, 
„30 [kleine Ranft] Glöser mit glate boden“ und „12 [kleineRanft] Gläser mit 
Steinei Kranzl Oben“ 
12. Februar 1824: „[Nach Muster] 30 Stük Ranft Glöser mit Breitem boden“ 
24. Februar 1824: „N. M.“ [nach Muster] „20 [St.] Ranft Glösser auf Seitl ge 
mahlenes M[?] und 30 B[echer] 1 / 2 Seitl Ranft becher mit Stern“, „50 [St] 
kleine 1 / 2 Seitl Ranft Glösser gans glat.“ sowie „O.M.“ [= ohne Muster] 
„4. Maß Ranft Budelln mit scharfen Schnit u Stern, ebenso „6 1 / 2 Seitl Ranft 
Budelln [mit scharfen Schnit u Stern]“ und „6 fl Seitl Ranft Krügln mit Stern 
u scharfen schnit u. Medallion“. 
30. März 1824: „N. M.“ [nach Muster] „30 St Ranft Glaser [Form?] Kothgas- 
ser“, „30 [St Ranft Glaser] kleinere“ 
5. Mai 1824: „Nach Muster 20 Stück Ranft Glöser Oben mit Steinei Kranzl“, 
ferner „30 Stück Ranft Glöser mit Schnit“, „12 [Stück] Ranft Grügl [mit 
Schnit]“ und „12 [StückJRanft Grügl auf 1 Seitl.“ 
26. Mai 1824 [Nach Muster] „50 [Stück] Ranft Glöser nie(?) kein andere 
Form“, sowie „12 Stück Ranft Krügln auf Seitl mit Schildl g[latt?]“ sowie 
„12 [Stück] Ranft auf 1 / 2 Seitl [mit Schildl g[latt?]“, „Den Form nach den Glaß 
muster“ 
5. Juni 1824: „30 St. Seit! Ranft Glöser nach den gemahlnen Muster“ 
19. Juni 1824: „50 Stück Ranft Glöser“ 
3. Juli 1824: j N. M. [nach Muster] 12 glatte Carafin u. 6. mit Ranft böden“ 
7. Juli 1824: „Da ich gestern von meinen Ranft Serwiss wieder verkauft habe, 
6. Maß Ranft Budelln, 12. halbe [Ranft Budelln], 24 B V 2 Seitl Ranft be 
cher, 12. Seitl [Ranft becher], 24.Mal!acka stingl glöser, 24. hohe Schampa- 
nia Seitl Budelln, und die übrigen stingl glöser sind noch da, wenn ich nur 
die obern artickln so bald als möglich nur haben konte jedoch alles nach 
den Mustern wie ich den letzten Serwiss erhalten habe“ 
J 
> 
■ ;, . 
5 - v, 
v/vA: 
•«**€ 
äS» 
- 
14. August 1824: „N. M. [nach Muster] 50 [Stück] Ranft Glöser zum Mahlen“, 
„6 [Stück] Flacon mit Schraufn zum Mahlen“, „30 [Stück] Seitl Ranft Glöser 
nach den gemahnen [gemahlnen?] Mustern“, „6 1 / 2 Seit! Ranft Budelln“, 
„12 Carafin mit Ranft Boden“, „auch einen Ranft Serwiss auf 12 Personen, 
die Lieger [Likör] Glöser etwas kleiner“; „Einen Ranft Serwiss auf 12 Per 
sonnen.“ 
Leider sind keine Geschäftsbücher Josef Lobmeyrs nach 1824 erhal 
ten, sodaß wir nur annehmen können, daß das Ranftservice eines 
der erfolgreichsten Service auch im zweiten Viertel des 19. Jahrhun 
derts blieb. Die erhaltenen Papierschnitte zum „Ranftservice“ sind in 
einem länglichen Umschlag aufbewahrt, der außen (Abb. 85) mit 
„Service, Kristall mit geschliffnen Ranft u glatten Stängel“ sowie 
„TS III“ (= Trinkservice III) bezeichnet ist. Es handelt sich um zahlrei 
che Kelchgläser, Flaschen, Becher und Krüge, die unterschiedlich zu 
datieren sind: als älteste Schnitte sind wohl die undatierten anzuse 
hen. In die Zeit nach der Jahrhundertmitte weisen die Bezeichnungen 
auf zwei Kelchgläsern, die auch formal von den älteren abweichen 
(der Stiel ist gegen Fuß und Kuppa kantig abgesetzt): „JSChG“ 
(= wohl J. Schmidt, Goldbrunnhütte) sowie das Jahr „56“ (= 1856). 
Eine Servicenumerierung „TS III“ befindet sich auf diesen Kelchglä 
sern (Abb. 87, 90, S. 44) ebenso auf einer Flasche (Abb. 96, S. 45). 
Diese Flasche (Abb. 96, S. 45) ist mit „MN 13/3 852“ bezeichnet, wor 
aus sich ergibt, daß auch Meyr’s Neffen knapp nach der Jahrhundert 
wende zumindest Teile dieses Services ausführten. Bei den am 
2. Jänner 1824 erwähnten Ranftgläsern „mit Steinei Kranzl Oben“ 
84 Ranftbecher mit Ansicht „Polytechnische Schule und Karlskirche zu 
Wien“, Werkstätte Anton Kothgasser (Vedute wohl von Jakob Schufried), 
Höhe: 12 cm. - Technisches Museum Wien, Inv. Nr. TH 11289 (laut Inventar: 
erworben von „Anton Kothgassner, Wien, 1839.“) 
84 „Ranftbecher“ (beaker with cog-wheel base) with the view of the 
Polytechnical School and St. Charles’ Church; Workshop of Anton Kothgas 
ser (prospect probably by Jakob Schufried), height: 12 cm. - Technical Mu 
seum Vienna, inv. no. TH 11289 (inventory: acquired from “Anton Koth 
gassner, Vienna, 1839.”) 
könnte es sich um jenen Typus des Ranftbechers handeln, der in der 
oberen Zone der Wandung eine „gesteindelte“ („brillantierte“) Bor 
düre wie auf den Papierschnitten (Abb. 66-69, 75, 76, 78; S. 40, 41) 
zeigt. Diese Schnitte wiederum sind stilistisch den von J. C. Bauer 
gezeichneten Mustern verwandt. 
Das „Ranftservice“ erscheint in einer älteren Version als Service 
Nr. III; Teile davon sind auch im Band I („Trink-Service“) der Werk 
zeichnungen im Österreichischen Museum für angewandte Kunst 
enthalten (WZ I, S. 1). Die Beschreibung dazu lautet: „Tr. Serv. N° 3 
Krystallgias m. prism. geschliff. Rändern. / (wahrscheinlich böhmi 
sche Muster.)“. Das Trinkservice mit der Nr. VIII (S. 40 oben, 
Abb. 66-69) ist in den Werkzeichnungen (WZ I, S. 5) als „N° 8. / mit 
leicht brillantirtem Bande.“ bezeichnet. Im Geschäftsbuch von 
1823/24 hat das „Ranftservice“ keine Numerierung. 
/CyX'i 
*>ö 
85 Umschlag, außen bez.: „Service, Kristall mit geschliffnen Ranft u glatten Stängel.“ 
85 Envelope, marked outside: “Service, crystal glass with cut rim and smooth stem.” 
43
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.