Nr. 2.
Neubauten und Concurrenzen in Oesterreich und Ungarn
Seite 13.
in präcisirenden Formen gehaltenen Grabdenkmale der
Familiengruft »Friedinger« auf dem Wiener Central-
Friedhofe. Die Ausführung in Bronzeguss besorgte die
Firma Oswald; das Flachornament auf dem Kesselringe
wurde durch Aetzung hergestellt. Die grossen, im
abhebbaren Obertheile befindlichen Ocffnungen sind mit
Rubinglas verschlossen.
WETTBEWERBS-NACHRICHTEN.
Ausgeschriebene
Concurrenz zur Erlangung von Detailprojecten und Kosten
voranschlägen für die von der Gemeinde Wien zu errichtende eiserne
Brücke über den Donaucanal im III. Bezirk an Stelle der bestehenden
Franzensbrücke, einschliesslich der an den Brückenköpfen situirten
Stiegenanlagen incl. Offerte für sämmtliche Arbeiten und Lieferungen,
Die Offerte haben auch Anbote für die Demolirung der derzeit noch
bestehenden Franzensbrücke zu enthalten, sowie Anbote für die Leber-
nahme der alten Materialien dieses Objectes. Situationspläne und
Constructionsprofile, sowie allgemeine und specielle Bedingnisse können
beim Stadtbauamte eingesehen, eventuell zum Preise von fl. 1
bezogen werden. Exemplare der Bedingnisse allein kosten 10 kr.
Einreichungstermin ii. Mai 1896, io Uhr, Magistrat Wien.
Concurrenzpläne für ein Comitatshaus in Trencsin. Das
Trencsiner Comitat beschloss am Set. Annaplatze in Trencsin den
Bau eines neuen Comitatshauses und schreibt zur Gewinnung von
geeigneten Plänen sammt Kostenanschlägen einen Concurs aus. Die
mit Mottobriefen versehenen Concurrenzwerke sind bis 1. Mai 1896
beim Vicegespan Justin Baross in Trencsin einzureichen. Erster Preis
fl. 1S00, zweiter Preis fl, 500. Der Verfasser des mit dem ersten Preise
ausgezeichneten Werkes ist gehalten, die programmgemäss verfassten
Grundrisse, Querschnitte, Fagaden, den Kostenvoranschlag etc. unent
geltlich auch im Duplicat auszuarbeiten. Die Baukosten dürfen
fl. 180.000 nicht übersteigen. Maassstab 1:100 Der Situationsplan,
das Bauprogramm, die Material- und Lohnpreise können vom k. u.
Staatsbauamte in Trencsin bezogen werden.
Die Stadtgemeinde Mistelbach an der Staatsbahn beabsichtigt
einen General-Regulirungsplan anfertigen zu lassen. Offerte hiefür,
welche nur von behördlich autorisirten Civiltechnikern einzubringen
sind, werden bis 20. Februar 1896 in der Gemeindekanzlei zu Mistel
bach entgegengenommen. Programme und Bedingnisse liegen bei der
Gemeinde zur Einsicht auf, eventuell werden diese auf Wunsch per
Post zugesendet werden.
Concurrenzpläne für ein Domherrenhaus inVeszprim DasVesz-
primer Capitel beschloss auf dem Baugrunde gegenüber dem k. Gerichts
hofgebäude ein Domherrenhaus erbauen zu lassen. Concurrenzpläne
sammt Kostenvoranschlägen sind bis Ende Februar an das bischöfliche
Güterinspectorat in Veszprim zu überreichen, wo auch die näheren
Aufklärungen ertheilt werden. Nur das zur Annahme gelangende Con-
currenzwerk wird prämiirt.
Das Bistritzer evangelische Presbyterium A. B. beabsichtigt in
Bistritz (Comitat Besztercze-Naszod) ein neues Gymnasialgebäude
mit Turnhalle und ein Directionswohngebäude mit einem Kostenauf-
wande von 125.000 fl. zu bauen und eröffnet zur Erlangung geeigneter
Baupläne eine freie Concurrenz. Das als das beste anerkannte Project
wird mit 1200 Kronen, das zweitbeste mit 800 Kronen prämiirt, und
gehen die prämiirten Projecte in das Eigenthum des ausschreibenden
Presbyteriums über. Die nicht prämiirten Prpjeete werden gegen Ein
sendung der Aüfgabsrecepisse an die Aufgeber per Post zurückgesendet,
jedoch behält sich das Presbyterium das Recht vor, auch ein nicht
prämiirtes Project gegen Entgelt von 600 Kronen als Eigenthum zu
erwerben. Alle Projecte sind mit gesiegelten Mottobriefen zu adjustiren.
Als Einreichungstermin wird der 1. Mai 1896 festgesetzt und können
Bauprogramm, Situationsplan etc. von Herrn Gottlieb Budaker, Stadt-
pfarref und Presbyterialpräses, gratis bezogen werden.
Concurrenzpläne für eine Kirche in Gyönk (Ungarn). Die im
Tolnaer Comitate befindliche Kirchengemeinde Augsb. Confession m
Gyönk beschloss mit dem Kostenaufwande von fl. 24.000 den Bau
einer Kirche. Behufs Verfassung der nöthigen Projecte ist hiemit ein
Concurs anberaumt. Die Kirche soll für 7—800 Sitzplätze eingerichtet,
H Meter breit, 26 Meter lang werden. Concurrenzpläne sind bis
5. März, 1896 beim Pfarramte der Augsb. evang. Kirchengemeinde
in Gyönk einzureichen, wo auch die näheren Details zu erfahren
sind. Für den besten Plan ist eine Prämie von fl. 100 ausgesetzt.
Concurrenzpläne für ein Miethhaus in Budapest. Der Budapester
Wohlthätigkeitsverein „Caritas“ beschloss, auf dem Baugrunde
Theresienring 26 ein vierstockhohes Miethhaus erbauen zu lassen und
schreibt zur Gewinnung von geeigneten Plänen und Kostenvoran
schlägen einen Concurs aus. Die Baukosten dürfen 450.000 Kronen
nicht übersteigen. Die Pläne sind im Massstabe 1:100 zu verfassen
und haben zu enthalten: d) die Grundrisse des Kellers, des Erdge
schosses und der Stockwerke; b) die von einander verschiedenen
Fapaden; z) einen allgemeinen Kostenvoranschlag; rf).eine ausführliche
technische Beschreibung. Erster Preis 1500 Kronen, zweiter 1 reis
Wettbewerbe.
1000 Kronen. Die Verfasser der prämiirten Pläne sind gehalten, gegen
500 Kronen Honorar auch den Detailkostenvoranschlag auszuarbeiten.
Die mit Mottobriefen versehenen Concurrenzwerke sind bis 10. März
1896, Mittags 12 Uhr, in der Vereinskanzlei (Waitznerstrasse 46)
einzureichen, von wo auch der Situationsplan bezogen werden kann.
Die „D. Bztg.“ schreibt: Ein Wettbewerb für Entwürfe zu
einem Rathhause für die Stadt Weipert in Böhmen (auf der Südseite
des Erzgebirges), der am 29. Februar abläuft, stellt den Verfassern
der 3 besten Entwürfe, die von einer im Programm noch nicht ge
nannten Jury beurtheilt werden sollen, Preise im Betrage von 300,
200 und 100 fl. in Aussicht. Diese Bedingungen sind um so weniger
verlockend, als aus dem mit grosser, theilweise komisch wirkenden
Weitläufigkeit abgefassten, auf die intimsten Dinge eingehenden
Programm zu ersehen ist, dass örtliche Wünsche und Rücksichten
ganz besonderer Art im Vordergründe stehen.
Zar Erlangung von Entwürfen für den Neuhau eines Rathhauses
in Duisburg wird ein allgemeiner Wettbewerb ausgeschrieben. Die
reine Bausumme einschliesslich Heizungsanlagen ist auf 500.000 Mark
festgesetzt und sind folgende Preise bestimmt worden: I. Preis
7000 Mark, II. Preis 5000 Mark, III. Preis 3000 Mark. Die Entwürfe
müssen in Mappen wohl verschlossen bis zum lo. April 1896 ein
schliesslich an das Oberbürgermeisteramt portofrei eingereicht werden.
Später eingehende Entwürfe werden nicht berücksichtigt. Solche Ent
würfe, welche am 1b. April bei der hiesigen Post eingegangen und
abgestempelt sind, aber erst am 16. April zugestellt werden, gelten
als am 15. April eingegangen. Die Entwürfe müssen mit einem Kenn
worte versehen und von einem verschlossenen Briefumschlag mit dem
gleichen Kennworte begleitet sein. Das Preisrichteramt haben über
nommen die Herren: 1. Geheimer Regierungsrath Prof. Ende in
Berlin, 2. Prof. Friedrich Tiersch in München, 3. Stadtbaurath Stubben
in Köln, 4. Oberbürgermeister Lehr in Duisburg, 5. Stadtbaurath Queden-
Jeld in Duisburg. Die näheren Bedingungen, mit Lage- und Höhenplan,
sind von dem Stadtbauamte in Duisburg kostenfrei zu beziehen.
Zum Wettbewerb für einen Rathhausneubau in Duisburg. Auf
vielfach geäusserten Wunsch wird der Massstab für die Zeichnungen
der Grundrisse, Lang- und Querschnitte und der Nebenansichten auf
1 : 200 ermässigt, während für die Darstellung der Hauptansichten
der Massstab von 1 : 100 bestehen bleibt.
Zur Erlangung von Plänen für den Neubau eines Rathhauses
in Steglitz wird unter deutschen Architekten ein Wettbewerb aus
geschrieben. Zur Preisvertheilung ist eine Summe von 3250 Mark zur Ver
fügung gestellt, u. zw.: für einen I. Preis 1500 Mark, für einen II. Preis
1000 Mark, für einen dritten Preis 750 Mark. Ausserdem stehen zum
Ankauf weiterer, vom Preisgericht empfohlener Entwürfe 1000 Mark
zur Verfügung. Die Entwürfe sind spätestens bis zum 31. März 1896
im Bureau des Gemeindevorstehers einzureichen. Die Bedingungen
und Pläne können gegen kostenfreie Einsendung von 3 Mark von dem
Gemeindebauamt Steglitz, Schlossstrasse Nr. 70 II, bezogen werden.
Die Actiengesellschaft Hagener Stadtgarten schreibt zur Er
langung von Entwürfen zu einem Concert- und Restaurationslocal in
Hagen einen allgemeinen Wettbewerb aus. Die Arbeiten müssen bis
zum 1. April 1896, Mittags 12 Uhr, an den Oberbürgermeister ab
geliefert sein. Für die von dem Preisrichteramt als die besten an
erkannten Arbeiten sind vier Preise ausgesetzt, und zwar: ein I. Preis
2500 Mark, ein II. Preis 1500 Mark, zwei III. Preise je 750 Mark.
Das Preisrichteramt haben übernommen die Herren: 1. Königlicher
Baurath Stubben, Köln, 2. Prof. II. Stier, Hannover, 3. Stadtbaumeister
Nath, Hagen i. W., 4. Oberbürgermeister Prentzel, Hagen i. W.,
5. Fabrikant und Stadtverordneter W. Altenloh, Hagen i. W. Die
näheren Bedingungen mit Lage- und Höhenplan sind von dem Obei-
bürgermeister Prentzel kostenfrei zu beziehen.
Eine Preisbewerbung für die beste tragbare Tropenbaracke,
welche in der Colonialabtheilung der Berliner Gewerbeausstellung
zur Darstellung gelangen wird, schreibt die Colonialabtheilung des
Auswärtigen Amtes aus. Der ausgesetzte Preis beträgt 2500 Mark.
Die näheren Bedingungen für die Construction und die Einrichtung
der Baracke enthält der Reichsanzeiger vom 9. Jänner d. J.; weitere
Mittheilungen sind durch den Arbeitsausschuss der Deutschen Colonial
ausstellung, Berlin, Schützenstrasse 32, zu erhalten, an welchen auch
bis spätestens 30. Jänner d. J. die Anmeldungen zu richten sind. Ueber
die Zuerkennung des Preises entscheiden fünf Preisrichter, von welchen
drei dem Auswärtigen Amte und je einer der Deutschen Colonialgesell
schaft, beziehungsweise dem genannten Arbeitsausschüsse angehören.
Entschiedene
Der Ungarische Ingenieur- und Architektenverein hat seiner
zeit für die Canalisirung der Städte im Flachlande einen Concurs
anberaumt. In Folge dessen liefen drei Werke ein: 1. „Kortârs“,
2. „Quidquid agis, prudenter agas*. 3. „Közegészség“. Diese Werke
wurden einer aus den Herren Karl Barcza, Leopold Faragö und
Ludwig Lechntr bestehenden Jury vorgelegt.
Das Preisgericht zur Prüfung der eingegangenen 42 Entwürfe für
den Neubau eines Provinzialmuseums zu Hannover hat beschlossen,
Wettbewerbe.
j folgende Preise zuzuerkennen: Den I. Preis von 6000 Mark dem Ent
würfe Nr 7 den II. Preis von 4000 Mark dem Entwürfe Nr. 25,
j zwei dritte Preise von je 2000 Mark den Entwürfen Nr. 2 und Nr. 39.
| Als Verfasser der vorgenannten Entwürfe ergaben sich für Nr. 7
i Herr Prof. H. Stier in Hannover, für Nr. 25 Herr Architekt^. Schuh,
\ Inhaber der Firma Schulz & Schlichting zu Berlin, für Nr. 2 Herr
Architekt Heine in Hannover, für Nr. 39 die Herren Architekten
Anger & Rust in Dresden und Leipzig. Ferner wurden zum Ankauf