Nr. 9.
Neubauten und Concurrenzen in Oesterreich und Ungarn.
Seite 69.
Gebäude, jedoch unter genauer Beachtung des die Grundlage des Con-
curses darstellenden Programms, volle Freiheit eingeräumt.
Unwesentliche Abweichungen von den Einzelheiten des be
sagten Programms werden gestattet, insofern dieselben als der Aus
druck der Hauptgrundsätze desselben Programms hinsichtlich der
Behandlung und Ueberwachung der Irrsinnigen betrachtet werden
können.
2. Die Projecte müssen genau nach den Bestimmungen des
Programms ausgearbeitet und von den Verfassern unterzeichnet oder
mit einem Motto versehen werden; dieses Motto ist auf einem ver
siegelten Schreiben äusserlich zu wiederholen, in welchem zugleich
Vor- und Zuname nebst Adresse des Concurrenten enthalten sind.
Nur die Einbegleitungsschreiben der preisgekrönten Projecte werden
eröffnet werden. . .
Die Projectanten haben einen eigenen Vertreter rn Inest zu
bezeichnen. .
3 Die Beurtheilung der einzelnen Projecte und die Entschei
dung Uber die zu vertheilenden Preise ist einer Jury, bestehend aus
einem Mitgliede des Gemeinderathes, als Präses, dem Leiter des
städtischen Bauamtes und dem Stadtphysicus, ferner aus zwei vom
Gemeinderathe zu ernennenden Ingenieuren oder Architekten und
zwei Fachärzten übertragen. . ,, 7 ,
4. Die Jury versammelt sich in Triest binnen vier Wochen
nach Verlauf der weiter unten bezeichneten Zeitfrist und hat nach
bewirkter Prüfung und Vergleichung der eingereichten Projecte binnen
zwei Monaten die als preiswürdig anerkannten zu bestimmen.
Die Entscheidung der Jury ist unanfechtbar.
5. Die preisgekrönten Projecte gehen in den Besitz der Stadt-
gemeind'e Triest über und behält sich letztere die Entscheidung über
die Bauführung vor. Ueber Aufforderung der Stadtgemeinde verpflichtet
sich der Concurrent unter festzustellenden Bedingungen, im Falle
der Ausführung seines Projectes alle von ihm verlangten weiteren
technischen Behelfe zu liefern.
6 Die zwei besten Projecte werden nach Massgabe des V er-
dienstes mit einem ersten Preise von oOOO fl. österr. Währ, und mit
einem zweiten Preise von 2800 fl. osterr. Wahr, belohn .
7 Die Projecte sind beim Secretariate des Bürgermeisteramtes
längstens binnen acht Monaten nach Veröffentlichung der vorliegenden
Concursausschreibung, d. i. bis 10. April 1897, einzureichen
8. Später eingereichte Projecte werden nicht mehr zum Con-
curse Z ug r Stadtmagistrat w elcher stets bereit sein wird, jedem An
suchen um Uebermittlung des Programms nachzukommen g'bt zu
gleich bekannt, dass sowohl das städtische Bauamt als das Stadt-
physikat angewiesen wurden, den Projectanten alle erwünschten Auf-
klarungmi^zu ^rtheilem Wettb e we rb zurückkommen, der sich
wenigstens durch viel höhere Preise von dem Ausschreiben des
niederösterreichischen Landesausschusses für eine Landes-Siechen-
, ,, / • NV VTTI d Tahre:.) vortheilhaft unterscheidet.
anStalt p ( rnconcu r rrenz m; ll geologisches Institut in Budapest Auf
der Stefaniestrasse in Budapest wird auf einer durch die Hauptstadt
zu diesem Zwecke überlassenen 2000 □ Klafter grossen Bauflache
ein geologisches Institut aufgeführt werden, dessen Plane im Con-
g beschaffen sind. An der Concurrenz können sich nur
Architekten betheiligen. Der Baustyl ^n jrd gewählt
werden der Bau soll aber einen monumentalen Charakter besitzen.
Die Baukosten dürfen fl. 400.000 nicht übersteigen. Die Concurrenz-
werke sind mit Mottobriefen versehen, bis 1. November 1896, Nach
mittags 2 Uhr, beim Hilfsämter-Oberdirector des k ung. Ackerbau
ministeriums in Budapest einzureichen, von wo auch der Situations
und das Bauprogramm unentgeltlich bezogen werden können.
Erster Preis fl. 2400, zweiter Preis fl. 1200, dritter Preis fl. 800. Preise
werden nur Werken von absolutem Werthe zuerkannt. Dm Jury besteht
aus den hiezu delegirten Mitgliedern des „Ungarischen Architekten
und In | e “ r ’ Gewionung voa geeigneten Plänen für das im II. Bezirke
am Corvinplatze zu erbauende Redoutengebäude in Ofen schreibt
das Municipium der Haupt- und Residenzstadt Budapest einen Wett
bewerb aus. Concurrenzentwurfe sind bis 31. October 1 J., M g
12 Uhr beim hauptstädtischen Baudirector (Neues Stadthaus) einzu
reichen, in dessen Kanzlei die Concursbedingungen das Bauprogramm
und die Situationspläne behoben werden können. (Näheres in Nr. VIII
dieser Zeitschrift.) p
Die Stadt Hödmezö-Vdsârhely hat zur Erlangung von Pro-
jecten für den mit einem Kostenaufwande von 22.500 fl. herzustellen-
Entschiedene
Der Wettbewerb um Entwürfe für ein neues Vereinshaus des
Deutschen Casinos in Prag ist mit 23 Entwürfen beschickt worden.
Die ausgesetzten Preise erhielten die Entwürfe .Post tenebras lux«
der Herren Kuder und Mülhr in Strassburg i. E. und „ Deutsches
Casino Prag« des Herrn Robert Raschka in Wien. Der Entwurf
»A d’ 1760« wurde zum Ankauf empfohlen und der Entwurf »Ar is«
des Wiener Architekten M. F. Steyrer mit einer ehrenvollen Erwah-
nung bedacht.^ b ^ ^ Comitatshaus in Tre ncsin. Infolge des
Concurses für die Pläne eines neuen Comitatshauses in Trencsin
Ue en fünf Projecte ein. Nach eingehender Berathung der Jury wurde
engere Concurrenz zu bestehen, je ein Preis von o00 fl. ausgetolgt
den Bau einer Arena, deren Zuschauerraum auch für einen Tanzsaal
geeignet ist, einen allgemeinen Wettbewerb ausgeschrieben. Ein
reichungstermin 30. October 1896. Die näheren Daten erliegen beim
dortigen Bürgermeisteramte.
Concurrenzpläne für eine Eislaufhalle in Kaschau. Der Ka-
schauer Eislaufverein beschloss mit einem Kostenaufwande von fl. 8000
auf einer Fläche von 300 m 1 den Bau einer Eislaufhalle und schreibt
hiemit zur Gewinnung von geeigneten Plänen einen Concurs aus.
Erster Preis 200 Kronen, zweiter Preis 100 Kronen. Die näheren
Aufklärungen ertheilt der Vicepräses des Kaschauer Eislaufvereines,
Advocat Karl Fülöp (Salétromgasse 1).
Concurs auf die Modificirung der Pläne des Obergymnasiums
in Gran. Die königl. Freistadt Gran lässt an Stelle des baufälligen
Obergymnasiumgebäudes ein neues Gebäude errichten und schreibt
hiemit zur Umarbeitung der vorliegenden Pläne und Anfertigung von
neuen Kostenvoranschlägen einen Concurs aus. Einreichungstermin
15. September 1. J„ Nachmittags S Uhr. Erster Preis fl. 400. Massstab
I’IOO Die alten Pläne und das Verzeichniss der vorzunehmenden
Aenderungen erliegen beim städtischen Ingenieuramte und können
auch dort copirt werden.
Wettbewerb für ein Waisenhaus in Hohenmauth (Böhmen).
Die Gemeinde der königl. Freistadt Hohenmauth schreibt einen Con
curs aus zur Erlangung von Entwürfen für ein Waisenhaus. Die er
forderlichen Pläne sind im Massstab 1 : 100 auszuarbeiten. Preise:
fl. 150, 100 und 80. Situationsplan und Bauprogramm sendet auf
Verlangen das Gemeindeamt in Hohenmauth, bei welchem auch die
Concurrenzpläne bis 15. September 1896 zu überreichen sind.
In deutschen Fachblättern finden wir die folgenden^Bekannt
machungen : Preisbewerbung, betreffend den Kreishausbau in Wanz-
leben. Nachdem bis heute ca. 500 Bewerbern die Unterlagen zum
Preisausschreiben, betreffend die Erlangung von Skizzen zum Kreis
hausbau hierselbst, übersandt worden sind, bringen wir hiemit zur
Kenntniss, dass ferner Unterlagen nicht mehr versandt
werden können. Wanzleben, den 22. Juli 1896. v. Kotze.
Wettbewerb für den Neubau eines Landeshauses der Provinz
Westfalen. Da bis heute bereits 310 Bewerbern die Unterlagen
zum Preisausschreiben behufs Erlangung von Entwurfskizzen für
den Neubau eines Landeshauses hierselbst zugegangen sind, bringe
ich hierdurch zur Kenntnissnahme, dass weitere Unterlagen
nicht mehr abgegeben werden können. Münster den
24. Juli 1896. Der Landeshauptmann der Provinz W estfalen.
Welche Unsumme von Arbeit wird da wieder nutzlos ver
schwendet werden und wie traurig muss es um die Verhältnisse
vieler deutscher Architekten bestellt sein, wenn es für so wenig
lucrative und so aussichtslose Arbeiten so viele Bewerber gibt. Konnte
dieser sinnlosen Verschwendung an Arbeit nicht ein wenig Einhalt
gethan werden?
Zur Erlangung von Entwürfen für den Neubau eines Kreis
hauses in Pr. - Holland (Wohnhaus des Landraths) wird ein
allgemeiner Wettbewerb ausgeschrieben. Die Bedingungen sowie
Bauprogramm nebst Lageplan können vom Kreisbauamte in Pr.-HolJand
bezogen werden. Für die beiden besten Entwürfe ist ein erster
Preis von 500 Mark und ein zweiter Preis von 200 Mark
ausgesetzt. Der Ankauf eines weiteren Entwurfs bleibt Vorbehalten.
Die Arbeiten sind bis zum i. October d. J., Mittags 12 Uhr,
beim Kreisausschusse portofrei einzureichen.
Zur Erlangung von Entwurfskizzen für den Neubau der
Bergschule zu Bochum wird ein öffentlicher Wettbewerb unter den
deutschen Architekten ausgeschrieben. Bedingungen nebst Baupro
gramm und Lageplan sind von der Westfälischen Berggewerkschafts-
casse zu Bochum gegen Einsendung von einer Mark zu beziehen.
Für die besten Lösungen der Aufgabe werden . " e ' S
von 5000 Mark, 1 Preis von 3000 Mark. 1 Preis von 2000 Mark.
Die Wettbewerbearbeiten sind bis zum 15. Jänner 1897, Abends
6 Uhr, an Herrn Bergrath Dr..Schultz zu Bochum abzugeben oder
bis dahin portofrei einzusenden.
Der Magistrat der Stadt Kiew hat durch Vermittlung des
kaiserlichen St. Petersburger Architektenvereines einen allgemeinen
(internationalen) Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für ein
Stadttheater eröffnet. Das Theater soll 1500 Sitzplätze enthalten und
soll den Kostenbetrag von 450.000 Rubel nicht überschretten. Zur
Auszahlung gelangen fünf Preise, und zwar: 2o00, loOO, 1000 700
und 300 Rubel. Als Einreichungstermin wurde der lo. December 1. J.
bestimmt.
Wettbewerbe.
werde. Von der Zuerkennung des I. und II. Preises wird Umgang
genommen und der Kostenvoranschlag von 180.000 fl- auf 220.000 fl.
erh0hl Concurrenzpläne für das Obergymnasium in Szabadka Auf
Grundlage des diesbezüglich ausgeschriebenen Wettbewerbes liefen
für das fn Szabadka zu erbauende Obergymnasium, dessen Baukosten
auf 150.000 fl- veranschlagt sind, bis 1. August 1896 16
renzplane^enirenzwerke für ein Spitalsgebäude in Nyiregyhâza. Auf
Grundlage der seinerzeit veröffentlichten Concurrenz liefen für den
Bau eines Comitatsspitales in Nyiregyhâza, dessen Baukosten auf
150.000 fl. veranschlagt sind, 6 Concurrenzpläne mlt de ^ fo S en ^ e °
Kennzeichen ein: »Uten szeme«, »ein Pfeil im rothen K - ,
»Mila« »G« überstrichen mit rothen Limen, »Pasteur« und »Charite .
Nach eingehender Berathung wurde der erste Preis von 1-00 Kronen
dem Werke »Isten szeme« des Architekten Johann Bobula jun., der