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Neubauten und Concurrenzen.
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Böhmen geborene Künstler berechtigt. Die Statuen sollen aus
Bronze in der Höhe von 2 «r ohne Plinthe hergestellt' werden Die
Skizzen sind in l / Q der wirklichen Grösse auszuarbeiten. Die fest
gesetzten Preise für je eine Statue sind: ein i. Preis von 300 0. und
ein 2. Preis von IbO fl. Die Jury besteht aus folgenden Herren:
Oberstlandmarschall Georg Fürst Lobkovjilz als Vorsitzender, Landesaus
schuss-Beisitzer KarlAdanitk, Regierungsrath Professor der technischen
Plochschule Josef Schulz, Professor Johann Koula, Bildhauer Josef V.
Myslbek, Rector der Akademie der bildenden Künstler und Bildhauer
Anton Popf, Docent an der technischen Hochschule in Prag. Die
Skizzen und Offerte sind längstens bis 31. December 1897, 12 Uhr
Mittags, im Einreichungsprotokolle des Landesausschusses zu über
reichen. Die Offerte haben zu enthalten: 1. Den Preis, für welchen
der Künstler ein Modell in natürlicher Grösse aus Gyps anfertigt,
das zum Abgiessen in Bronze geeignet ist. 2. Die Frist, in welcher
er ein solches Modell auszuführen sich verpflichtet. 3. Den Preis, für
welchen er eventuell einen zweiten Abguss in Gyps herstellt. Die zur
Ausführung angenommenen Skizzen bleiben Eigenthum des Landes
ausschusses.
Preisausschreibungen des Niederösterreichischen Gewerbe
vereines. Der Gewerbeverein hat für das Jahr 1897/98 folgende Pieise
ausgeschrieben: 1. Die silberne oder bronzene Vereins
medaille: a) für eine wichtige Verbesserung, welche in irgend einem
Industriezweige in Niederösterreich eingeführt wurde; b) für irgend
einen neuen Industriezweig, welcher in Niederösterreich eingeführt
wurde, c) für eine neue Erfindung auf dem Gebiete der gewerblichen
Thätigkeit, die für das Allgemeine von Nutzen sich erweist und in
Niederösterreich eingeführt wurde; d) Uber die besten Abhandlungen
über zu verbessernde oder neu einzuführende Industriezweige. 2. B r o n z e-
medaillen für verdiente Arbeiter und Arbeiterinnen. 3. Stipendien
für gewerbebeflissene Söhne von unbemittelten Wiener Gemeinde
angehörigen aus dem Zinsenerträgnisse des vom Niederösterreichischen
Gewerbeverein gestifteten Stadt Wien-Fondes und des von den
Vereinsmitgliedern gespendeten Freiherr v. Banh ans-Fondes ;
4. Stipendien für Manufacturzeichenschüler aus der Hermann Hild-
Stiftung. Die näheren Bedingungen dieser Preisausschreibungen
können in der Kanzlei des Niederösterreichischen Gewerbevereines
(Wien, I. Eschenbachgasse 11) eingesehen werden.
Wettbewerb zur Erlangung von Plänen für ein neues Spital
in Budapest. Zur Gewinnung von Bauplänen für das nächst der Franz
Josef-Kaserne an der Aeusseren Kerepeserstrasse zu errichtende neue
Rochus-Spital schreibt der Budapester Magistrat einen Wettbewerb aus,
an welchem sich aber nur ungarische Staatsbürger betheiligen
können. Den Plänen ist ein verschlossener Mottobrief beizuschliessen.
Gefordert werden: ein allgemeiner Situationsplan, für jede Etage ein
Grundriss, die erforderlichen Schnitte, für jede abweichende Fagade
ein Plan, eine detaillirte Baubeschreibung in ungarischer Sprache und
ein Kostenvoranschlag. Die zur Projectirung benöthigten Daten sind
gegen eine Gebühr von 2 fl. im Ingenieuramte (Borzgasse 7, II. Stock,
Thür 8) zu beziehen. Die Preise betragen: 4000 fl., 3000 fl., 2000 fl.
und 1000 fl. — Ausserdem behält sich die Stadt vor, einzelne von
der Jury empfohlene Pläne mit 600 fl. zu honoriren. In Betreff der
Bauleitung reservirt sich die Stadt vollständige Dispositionsfreiheit.
Die Jury besteht aus dem Baudirector Heuffel, dem Spitalsdirector
Professor Müller, dem Oberphysicus und den Stadtrepräsentanten Alois
Haussmann, Victor Czigler, Wilhelm Freund, Josef Kauser, Josef Pucher
und Sigmund QuiUner. Die Juroren sind von der Concurrenz ausge
schlossen. Nach erfolgter Preisbestimmung werden die Pläne durch
sechs Wochen öffentlich ausgestellt.
Aus den Bestimmungen des Bauprogrammes heben wir Folgendes
hervor: Die Hauptfagade ist nach der Eisenbahn hin zu richten; senk
recht zu der Front sind die einzelnen Krankensäle, und zwar womöglich
von Norden nach Süden, anzuordnen. Jede Krankenabtheilung soll in
einem und demselben durchaus selbständigen Gebäudeblock Unter
kunft finden. Sämmtliche Blocks sind zur ebener Erde durch einen
geschlossenen Corridor zu verbinden. Durch einen unterirdischen,
3 m breiten und ebenso hohen Gang sind die einzelnen Blocks in directe
Verbindung mit den Nebengebäuden (Küchen etc.) zu setzen. Die
ganze Anlage ist mittelst einer 3% m hohen Mauer einzufrieden.
Gefordert werden: ein Aufnahmsgebäude, 2 Blocks für die chirurgischen
Abtlieilungen, 4 Blocks für interne Krankheiten, 1 Block für Kehl
kopf- und Ohrenkrankheiten, 1 Block für Frauenkrankheiten, 1 Block
für Augenkrankheiten, 2 Blocks für Syphilis, 1 Block für Rothlauf,
Phlegmonen, Carcinom, 1 Block für Kinder, ferner eine Capelle, ein
Magazin, ein Küchenblock, 1 Block für die Maschinen, die Dampf
kessel und die Waschküche, ein Badehaus, ein Leichenhaus,_ Stallung
und eine Remise und eine amerikanische Eisgrube. Die Heizung hat
direct oder indirect mittelst Dampf zu erfolgen. Zur Ventilation
können elektrische Ventilatoren benützt werden. Die elektrische
Beleuchtung ist durch Gleichstrom zu bewerkstelligen.
VVr. Bauind.-Ztg.
Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für ein Kaiser
Wilhelm-Denkmal in Nürnberg. Für die Ausführung dieses Denkmals,
für welches ein Betrag von 200.000 Mk. zur Verfügung steht, wird
vom Denkmalausschuss ein Wettbewerb unter den deutschen
Künstlern eröffnet. Die Frist, innerhalb welcher die Entwürfe bei
dem S tadtmagistrat Nürnberg einzuliefern sind, endigt mit dem
1. Juni 1898. Die Wettbewerbsbedingungen, ferner ein Lageplan mit
Höhenangaben über den in Aussicht genommenen Egydienplatz und
Photographien desselben werden denjenigen Künstlern, welche sich
an dem Wettbewerb betheiligen, vom Bürgermeister Dr. v. Schuh auf
Wunsch unentgeltlich überschickt.
Entschiedene Wettbewerbe.
Wettbewerb um Entwürfe für ein Buchgewerbehaus in Leipzig.
Von den eingegangenen 15 Plänen hat das Preisgericht mit dem ersten
Preise ausgezeichnet den Entwurf Nr. 13, Kennwort: »Buchgewerbe«,
Verf. Emil Hagberg in Berlin-Friedenau; mit dem zweiten Preise den
Entwurf Nr. 7, Kennwort: »Bücher und Bauten lassen manches ver
lauten«, Verf. Schauppmeyer und Helbig in Hannover. Ein dritter Preis
konnte nicht vertheilt werden; die dafür ausgesetzte Summe wurde
unter die Inhaber der beiden ersten Preise vertheilt. Der Entwurf Nr. 1,
Kennwort: »Dixi«, Verf. Hans Enger in Leipzig, musste leider wegen
erheblicher Ueberschreitung der Baukosten von dem Preisbewerb aus
geschlossen werden, wurde aber wegen seiner sonstigen Vorzüge für
1000 Mk. angekauft.
Der Wettbewerb, betreffend das Haus des Kaufmännischen
Vereines in Chemnitz, ist mit 41 Entwürfen beschickt worden. Die
für Preise angesetzte Summe von 5000 Mk. wurde gleichmässig
als an die gleichwerthig bezeichneten 4 Entwürfe vertheilt: Entwurf
»Einigkeit macht stark«, Verf. Bruno Beier in Chemnitz in Gemein
schaft mit Ernst Beier in Dresden; Entwurf »Hermes«, Verf.
Richard Schleinitz in Dresden; Entwurf »Glück auf!«, Verf. Herrn.
Thüme in Dresden und Entwurf mit dem Kennzeichen eines Kreises
mit rechtwinklig sich kreuzenden Doppelbalken, Verf. Dorn und
Heydemann in Berlin. Der Entwurf »So oder so« wurde zum Ankauf
empfohlen.
BAUTECHNISCHE NEUHEITEN UND PATENTE
Ausziehtisch mit selbstthätig bewegten Hilfs
füssen der Schles. Holzindustrie-Gesellschaft in Langen-
öls in Schle
sien. Die
Hilfsfüsse
sind einzeln
auf eine von
der Mitte nach
rechts und
links gewun
dene, an den
Coulissen be
festigte blatt
federartige
Stange a
mittelst ent
sprechend
ausge
schnittener
Beschläge b
aufgeschoben
F; s- 2 - und mit je
einer an denselben Coulissen befestigten Hebelvorrichtun^
durch eine Stange n verbunden. Beim Zusammen
schieben und Auseinanderziehen des Tisches gleiten die
Hilfsfüsse auf der Stange a und können sich entsprechend
der Querschnittsverdrehung derselben aufstellen, bezw.
umlegen.
Mischhahn von C. Maquet in Heidelberg. — Der
Mischhahn besteht aus einem Hahnkörper mit schleifen
ähnlich verlaufendem Wasserführungscanal,
der durch ein Ventil a abgeschlossen wer
den kann. Das eine Ende dieses Canals ist
mit der Wasserleitung, das andere mit der
Rohrführung nach dem Heizofen verbunden.
Der Wasserführungscanal
steht ferner durch ein, in der
Richtung vom Heizofen her
gerechnet, vor dem Ventil b
liegendes Ventil a mit dein
einerseits nach dem Heiz
ofen, andererseits nach dem Ausflussrohr
führenden Canal c in Verbindung, derart,
dass durch Oeffnen des Ventils « das zu
strömende kalte Wasser direct zum Aus
fluss oder durch Oeffnen des Ventils b
zuerst in den Heizofen und dann zum Ausfluss gebracht
werden kann.