V. Jahrgang
NEUBAUTEN UND CONCUKRENZEN
Heft 10
und ihrer Paladine mit einem Museum zur Unter
bringung der vorhandenen Kunst- und Alterthums
sammlungen in Görlitz, sowie zur Aufnahme der
Ausstellungen des Lausitzer Kunstvereines zu ver
binden.
Bei der zur Erlangung von Entwürfen im
Herbst 1897 ausgeschriebenen Concurrenz erhielt
der Verfasser obigen Projects den ersten Preis und
auf Grund des durchaus höchst anerkennenden Ur-
theils des Preisgerichtes auch die Oberleitung des
Baues.
Das Gebäude liegt am rechten Neisse-Ufer auf
erhöhtem Platz, umgeben von einer wirkungsvollen
Treppen- und Rampenanlage.
Die Eintheilung des Erdgeschosses geht aus
dem beigegebenen Grundriss hervor; das Oberge
schoss enthält Räume für die Gemälde-Sammlung
und für die Kunstausstellung, sowie Nebenanlagen.
Tafel TG.
Wohnhaus der Wiener Bau-
Gesellschaft, I., Kohlmarkt 6 in
Wien.
Architekt TH. BACH in Wien.
Tafel 77.
Entwurf für ein modernes Hotel.
Architekt FRIEDE. DIETZ v. WEIDENBERG
in Wien.
Entwurf für einen Wandbrunnen.
Architekt OTTO PEUTSCHER in Wien.
Tafel 78.
Wohn~ und Geschäftshaus, III., Ungargasse 20 in Wien.
Architekt KARL STEPHANN in Wien.
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Tafel 79—80.
Projeet für den Sommersitz eines Fürsten.
Architekt HUGO HEGER in Wien.
Das Terrain ist anfangs sanft ansteigend, dann jäh abfallend
gedacht. Die gesummten Baulichkeiten umschliessen einen grossen
monumentalen Jdatz und zwei, beziehungsweise drei Höfe.
Schreitet man durch den Haupteingang auf den 6 Meter
höheren Platz und bleibt in der Mitte desselben stehen, so hat
man vor sich das eigentliche Schloss mit den Fest- und Wohn-
räumen, dem Dienertract, dem Gasttract, einem gewaltigen vier
eckigen und einem runden Treppenthurm, ferner das Schloss
theater, links die Ahnenhalle mit überragender Kuppel, rechts die
Kirche und den Pfarrhof, links hinter sich ein Kunstmuseum und
rechts hinter sich eine Kunstgewerbesammlung. An die Ahnen
halle und das Kunstmuseum ist eine Sculpturensammlung an
gebaut. Die Wagen fahren seitlich beim Pförtnerhaus durch ein
Thor in eine Unterfahrt, von welcher man nach wenigen Schritten
zum Hauptstiegenhause kommt. Der Thurm an der Kirche soll
nicht nur als Kirehthurm gelten, sondern die ganze Anlage be
herrschen; daher die Höhe von 106 Meter. Links und rechts vor
dem Haupteingange befinden sich zwei Standbilder, die Kunst
und das Kunstgewerbe. Wie sich die einzelnen Baulichkeiten
aneinander reihen, ist aus dem Grundriss ersichtlich, ebenso, dass
der grosse Platz an drei Seiten von Säulengängen umgehen ist.
Grundriss zu Tafel 79—80.