Bis auf die bequemen Loggien der
Seitenfa<;ade, die ebenfalls in Eichenholz
durchgeführt erscheinen, sind sämmtliche
Flächen und Architekturtheile theils in rauhem,
theils in glattem Putz durchgebildet.
Jede der drei Etagen des auch im Inneren
vornehm ausgestatteten Hauses enthält je eine
grössere Wohnung mit reichlichen Neben
räumen.
NEUE WETTBEWERBE.
Trinkstube (zu Tafel 89).
Die Mainzer Volksbank in Mainz beab-
sichtigt daselbst ein Bankgebäude zu errichten
und schreibt einen Wettbewerb zur Erlangung von
Plänen aus, zu dem sie die reichsangehörigen
deutschen Architekten einladet. Die in Aussicht
genommene Bausumme beträgt Mk. 280.000. Der
Termin zur Einlieferung der Pläne ist auf den 10. Januar 1901 festgesetzt.
Das Preisrichteramt haben die Herren: Oberbaurath Prof. Karl Schaefer in
Karlsruhe, Professor Gabriel von Seidl in München, Baurath Ferdinand Kuhn,
Beigeordneter der Stadt Mainz in Mainz, Architekt und Stadtverordneter
Franz Josef Usinger in Mainz, Ferd. von Löhr, Vorsitzender des Aufsichts-
rathes der Mainzer Volksbank in Mainz, Fr. Reins, Director der Mainzer
Volksbank in Mainz, übernommen. Die Bedingungen der Theilnahme sind
nebst dem Programm von der Mainzer Volksbank, e. G. m. b. H. zu beziehen.
Die Stadtgemeinde Baden in Nieder-Oesterreich beabsichtigt im städt.
Parke ein neues Badehaus, verbunden mit einem Hotel garni
zu errichten und schreibt zur Erlangung entsprechender Pläne einen allge
meinen Wettbewerb aus, an wel
chem sich österreichische Architekten
deutscher Nationalität betheiligen
können. Die Jury ist zusammengesetzt
aus folgenden Herren: 1. Architekt
Prof. Franz Ritter von Gruber, k. k.
Hofrath; 2. Architekt Hermann Helmer,
k. k. Baurath; 3. Architekt Alexander
Wielemans Edler von Monteforte,
k. k. Baurath; 4. Ingenieur J. Trauzl,
Generaldirector i. P. (Gemeindever
treter); 5. Ingenieur Th. Hofer, Bau
amtsvorstand. Als Ersatz-Juror wird
im Bedarfsfälle eintreten Herr Archi
tekt Alfred Foltz, k. k. Baurath. Die
Preisarbeiten für diesen, im ungefähren
Kostenbeträge von 400.000 Kronen
gedachten Bau müssen bis längstens
7. Jänner 1901, 12 Uhr Mittags beim
Stadtvorstande Baden, Niederöster
reich, eingelangt sein. Für die von
der Jury als den Bedingungen der
Preisausschreibung am besten ent
sprechend bezeichnetcn Arbeiten ge
langen 3 Preise zur Vertheilung, und zwar beträgt der I. Preis 3000 Kronen,
der II. Preis 2000 Kronen, der III. Preis 1500 Kronen. Alle näheren Be
dingungen sind nebst dem Situationsplane vom Stadtvorstande Baden gegen
Einsendung eines Betrages von 5 Kronen erhältlich, welcher Betrag den
jenigen, welche Projecte einsenden, bei Rücksendung derselben zurück
erstattet wird.
Der Gemeindeausschuss von Knittelfeld hat in seiner letzten
Sitzung beschlossen, behufs Erlangung geeigneter Pläne für das monu-
Trinkstube (zu Tafel 89).
mental gedachte Rathhausgebäude ein Preisausschreiben einzuleiten.
Zum einheitlich verfassten Plane werden zwei Kostenvoranschläge erforder
lich sein, der eine für den Fall, wenn das Gebäude in einer Bauzeit, der
andere für den Fall, wenn dasselbe in zwei Theilen zu verschiedenen Bau
zeiten aufgeführt werden solle. Festgesetzt wurden drei Preise mit K 1000,
K 600 und K 400. (Wr. B. ind. Z.)
Evangelisch-reformirte Kirche in Bern. Im Aufträge der
Gesammtkirchengemcmde der Stadt Bern hat die dortige Kirchenverwaltungs-
Commission unter den schweizerischen und in der Schweiz niedergelassenen
Architekten einen Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für den obge
nannten Bau eröffnet. Dem vom Preisgerichte gutgeheissenen Programm
entnehmen wir die folgenden haupt
sächlichsten Bedingungen: Termin
15. Februar 1901. Preisrichter: Prof.
Hans Auer; Oberst J. Tschiemer, Prä
sident der Heiliggeistkirchgemeinde;
Architekt R. von Wurstemberger in
Bern; Prof. Fr. Bluntschli in Zürich
und Architekt P. Reber in Basel.
Preissumme: 4000 Frcs. Bezüglich der
Anfertigung der endgiltigen Pläne
und der Ausführung des Baues behält
sich die Kirchenverwaltungs-Commis-
sion freie Hand vor, doch soll, wenn
nicht besondere Gründe dagegen
sprechen, der Verfasser des mit dem
I. Preise gekrönten Projectes bevor
zugt werden. Nach erfolgtem Urtheil,
das veröffentlicht und auf Verlangen
jedem Concurrenten zugcstellt wird,
ist eine 14 tägige öffentliche Ausstel
lung sämmtlicher Entwürfe vorge
sehen. Als Bauplatz der Kirche ist
ein Grundstück bestimmt, welches
von der Freien Strasse, dem Lerchen
weg, von noch freiem Bauland und der Fellenbergstrasse umgrenzt wird.
Die Kirche soll zu ebener Erde 1000 feste Sitzplätze von je 55 cm Breite
und 85 cm Tiefe erhalten, Anhänge- oder Schiebesitze sowie die Plätze im
Unterweisungssaal und auf der Sängerempore nicht inbegriffen. Als Neben
räume sind vorzusehen: ein kleiner Saal mit 100 Sitzplätzen für Unterweisung
und Nebengottesdienste, und zwar wird für festliche Anlässe die Vereinigung
des kleinen Saales mit dem Hauptraum der Kirche und ein freier Blick
von den Plätzen des ersteren auf die Kanzel gewünscht; eine Sakristei mit
Architekten Schilling & Gräbner in Dresden.
Trinkstube (zu Tafel 89).
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Architekten Schilling & Gräbner in Dresden.
Mit. ^
NEUE FACHEITTERATUR.
(Zu beziehen durch
FRIEDE. WOLFRUM & Co. in Wien und Leipzig.)
Architekten Schilling & Gräbner in Dresden
Archivraum; nach Geschlechtern getrennte Aborte mit gut gelüftetem
Vorraum und mit Anschluss an die städtische Wasserleitung und die Ab
zugscanäle. Die Emporentreppen sollen ausserhalb des Kirchenraumes, aber
in unmittelbarer Verbindung mit demselben angelegt werden. Unterweisungs
zimmer, Sakristei und Aborte müssen ohne Betreten des Kircheninnern
zugänglich sein. Auf gute Akustik und Sichtbarkeit der Kanzel und des
Abendmahltisches von möglichst vielen Sitzen aus wird besonderer Werth
darauf gelegt. Die hinter der Kanzel anzubringende Orgelempore soll ausser
einer Orgel von 25 Registern einem Sängerchor von mindestens 60 Personen
Raum bieten. Auf die Anlage einer Centralheizung ist Bedacht zu nehmen.
Die Wahl des Baustiles ist den Concurrenten freigestellt, für die Architektur
theile wird Haustein, für die Bekleidung der Wandflächen Spitzstein, Tuff
stein oder Verputz gewünscht. Was die Baukosten anbetrifft, so dürfen
dieselben 300.000 Frcs. nicht erreichen, in welcher Summe jedoch Orgel,
Kanzel, Bestuhlung, Beleuchtung, Glocken, Uhr und Umgebungsarbeiten u. s. w.
nicht inbegriffen sind. Bezüglich weiterer Einzelheiten verweisen wir auf das
Programm, dem ein Situationsplan in 1: 500 beiliegt. Die Bewerber haben
zu liefern: den Situationsplan in 1: 500, Erdgeschoss und Emporengrundriss,
zwei Fagaden und die erforderlichen Schnitte, alles in 1: 200, sowie eine
perspectivische Ansicht und einen Erläuterungsbericht nebst kubischer
Kostenberechnung. Programm und Situationsplan können von Herrn Kirch-
meier Karl Howald in Bern kostenfrei bezogen werden. (Schweiz. Bauztg.)
& /|\ e)
Grundriss zu Tafel 96.
Grundrisse zu Tafel 95.
Das System Karnak-Hachfeld, Unter
richtsbriefe für das Selbststudium der Elek
trotechnik, des Maschinen-, des Hoch- u. Tief
bauwesens: 1. die elektrotechnische Schule,
2. der Polier, 3. der Baugewerksmeister, 4. der
Tiefbautechniker, 5. der Monteur, Vorarbeiter
und Maschinist, 6. der Werkmeister, 7. der
Maschincnconstructeur, 8. das gesammte
Baugewerbe. (Potsdam-Leipzig, Bonness &
Hach fei d.) Das gesammte technische Wissen wird
in dem Rahmen des Technikums in diesen Briefen
gelehrt. Jedes einzelne Fach ist von Autoren be
handelt, die durch eine vorzügliche theoretische
Bildung und langjährige praktische Thätigkeit die
Gewähr dafür bieten, dass die Werke nach beiden
Richtungen hin hohen Werth be
sitzen, so dass sich Viele dadurch
bereits eine gediegene technische
Bildung zu eigen gemacht haben,
wie die Werke auch für die in der
Praxis stehenden Techniker einen
zuverlässigen Rathgeber bilden. Her
vorheben wollen wir noch, dass
jedermann berechtigt ist, auf Grund
des Studiums dieser Werke am
Technikum zu Limbach i. S. eine
Fachprüfung abzulegen und hierfür
ein Reifezeugnis erlangen kann.
Wir können daher die anregend
geschriebenen Unterrichtsbriefe allen
denen, die ihre Zeit nützen und
vorwärts streben, warm empfehlen.
Lande, Richard, Architekt in
Leipzig, »Moderne Fagaden in
farbiger Darstellung«, 18 Ta
feln inDreifarben-Druck und 3 Tafeln
Grundrisse in Mappe. Deutscher
Architektenverlag in Leipzig. Preis
Mk. 25.—. Unter diesem Titel geht
uns eine neue Sammlung von Fagaden-
entwürfen zu, an der vor allem die eigenartige Reproduction hervorzuheben ist.
Die Darstellung erfolgte nämlich in der modernen Technik des Dreifarben-Druckes,
bei welcher durch Uebereinanderdrucken von drei Platten in den Grundfarben
eine sehr kräftige und frische Wirkung erzielt wird, die die Wiedergabe des Origi
nals mit grosser Naturtreue gestattet. Schon von diesem Gesichtspunkt aus ver
dient diese Sammlung Aufmerksamkeit. Die Entwürfe selbst sind originell und weisen
namentlich hübsche Einzcln-
heiten auf. Es sind meist Land-
und kleinere Wohnhäuser ge
wählt, die geschmackvolle Auf
fassung und Sinn für Farbe
und Gruppirung verrathen.
Im grossen Ganzen wird der
Architekt manche werthvolle
Anregung daraus schöpfen’
können und dürfte die Samm
lung namentlich auch jüngeren
Collegen werthvoll sein, die
die recht wirkungsvolle Dar-
stellungsweisc mit Nutzen
studiren werden.
»Bauindustrielles
Adressbuch.« Im Verlage
der »Wiener Bauindustrie-
Zeitung«, Wien, IX., Höri
gasse 5, erschien soeben die
zweite erweiterte Auflage des
bekannten »Bauindustriellcn Adressbuches« (Preis K 9.—), welches sämmtliche
Baubehörden, Stadtbauämter, Ingenieure und Geometer, Architekten, Asphalt- und
Theerproducten-Fabriken, Baumeister, Cement- und Cementwaarenfabriken, Cha-
motte- und Thonwaaren-Fabriken, Gipswerke, Kalkwerke, Maurermeister, Steinbruch
besitzer, Steinmetzmeister, Ziegeleibesitzer und Zimmermeister von Oesterreich-
Ungarn und Bosnien-Herzegowina, nebst einen Bezugsquellen-Führer für die Bau
bedarfsartikel enthält. Das Werk, ein schön ausgestatteter Band von 600 Seiten, enthält
über 40.000 neu rectificirte Adressen, die branchenweise nach Ländern und Ortern
übersichtlich geordnet sind, so dass das Buch für den täglichen Gebrauch vorzüglich
geeignet ist. In Hinblick auf die fortwährende Nachfrage nach wirklich verlässlichen
Adressbüchern, wird dieses Werk in der Geschäftswelt, zumal in baufachlichen
Kreisen, sicherlich sehr willkommen sein und den Interessenten gute Dienste leisten.
.icne
Rauer.
Kau«
t^Mner
Grundriss zu Tafel 94.
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