VIII. Jahrgang.
ARCHITEKTONISCHE MONATSHEFTE
Heft 12.
r4eue Faehlitteratur.
(Zu beziehen durch Friedr. Wolfrum & Co., Wien
und Leipzig.)
Muster für kleine Kirchenb au ten nennt
sich ein im Verlage von Seemann & Co. in Leipzig
erschienenes Heft, welches auf 40 Seiten 19 Ent
würfe von Betsälen und kleineren Kirchen zu 50 bis
600 Sitzplätzen und Pfarrhäusern enthält. Die im
Aufträge des Centralvorstandes des evangelischen
Vereines der Gustav Adolf-Stiftung herausgegebene
Veröffentlichung soll dazu dienen, speciell den
Diaspora-Gemeinden, welche einen Kirchenbau aus
führen wollen und einen im Kirchenbau erfahrenen
Architekten nicht in der Nähe haben, ausgeführte
bewährte Muster für Kirchenbauten zu unterbreiten.
Die von dem bekannten Kirchenbaumeister Julius
Zeissig in Leipzig bearbeitete Sammlung vereinigt
denn auch aus der Praxis für die Praxis eine
grosse Sammlung werthvoller Vorbilder der be
treffenden Bauten. Das handliche, mit reichem Ma
terial an Perspectiven, Grundrissen, Schnitten etc.
ausgestattete und mit Kostenangaben versehene
Werkchen wird sich als ungemein praktisch er
weisen für alle, die mit dem Kirchenbau zu thun
haben. In Anbetracht des Gebotenen darf auch der
Preis von M. 3.50 (für Gustav Adolf-V ereine und
Diaspora-Gemeinden M. 3.—) als sehr mässig be
zeichnet werden. Das Werk ist sowohl direct vom
Verlag, als auch durch jede Buchhandlung zu be
ziehen.
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Villa in Darmstadt (Rückseite).
Volksschulhäuser in Oesterreich-Un
garn, Bosnien und H erzegowin a von Architekt
Karl Hinträger (»Fortschritte auf dem Gebiete der
Architektur«, Ergänzungshefte zum »Handbuch der
Architektur« Heft 12), Verlag von A. Bergsträsser
in Stuttgart. 380 Seiten mit 631 Abbildungen, Preis
broschiert M. 21.—, gebunden in Hlbfz. M. 24.—_
Der Verfasser ist eine Autorität auf dem Gebiete
des Volksschulbaues und das vorliegende Werk
eine Ergänzung seiner Ver-
j Öffentlichungen über den Volksschulhausbau anderer
Länder. Das Werk zerfällt in drei Abschnitte, die ge
trennt Oesterreich, Ungarn und Bosnien behandeln.
Jedes einzelne Land ist durch eine reiche Auswahl von
Beispielen vertreten, die durch die grosse Verschieden
heit der daraus hervorgehenden Principien bei der An
lage sehr anregend und belehrend zu wirken imstande
sind. Die Sammlung ist nach der Anzahl der enthalte
nen Classen angeordnet und enthält als grösste Anlage
Schulen mit 38 Classen. Für alle Interessenten des
Schulbaues ist diese Veröffentlichung eine äusserst
schätzenswerthe und erwünschte Bereicherung der ein
schlägigen Litteratur.
Architekt Becker in Darmstadt.
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Concurrenzentwurf für eine einfache Landkirche.
Architekt Anton Blazek in Wien.
Sammelatlas für den Bau von
Irrenanstalten. Ein Handbuch für Be
hörden, Psychiater und Baubeamte, heraus
gegeben von Dr. G. Kolb, Bayreuth, erste
und zweite Lieferung. Preis je M. 3.—.
Verlag von Carl Marhold, Halle a. S.
Der Bau einer Irrenanstalt stellt an alle
Betheiligten ungewöhnliche Anforderungen:
der Psychiater muss sich bautechnische
Fertigkeiten, der Baubeamte ein weit
gehendes Verständnis für psychiatrische
Dinge, der Verwaltungsbeamte einen ge
wissen Ueberblick über beide Gebiete er
werben. Für jeden ist die Aufgabe schwer:
das Wissensgebiet des Einen liegt dem
Bildungsgänge des Anderen ferne und es
fehlt ein zusammenfassendes Werk, das
eine rasche Orientierung im Bereiche des
Irrenbauwesens ermöglicht. Diesem Mangel
abzuhelfen: dem Psychiater die im all
gemeinen nicht vorauszusetzenden bau
technischen Fertigkeiten durch die Zu
sammenstellung und kritische Würdigung
einer grösseren Anzahl von Grundriss
skizzen zu ersetzen, dem bautechnischen
Fachmann wie dem Juristen einen möglichst
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