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Volltext: Collectiv-Ausstellung von Beiträgen zur Geschichte der Preise, veranstaltet zur Weltausstellung 1873 Wien von der Handels- und Gewerbekammer in Prag

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böhm. oder weisse Groschen 7 Weiss- 
Pfennige und der Meissuer Groschen 
7 kleine Pfennige. 
Werden die in Yoigt’s Münzkunde 
und anderen Quellen angeführten An 
gaben über die für Böhmen von Zeit 
zu Zeit erflossenen Müuzordnungen auf 
österr. Währung und Cölner Mark um 
gerechnet, so ergibt sich folgende Tabelle: 
1 Schock 
100 Groschen 
100 Pfennig»! 
Böhmisch 
Meissner 
r t 
Böhmisch 
Meissner 
Böhmisch 
Meissner 
soll soviel Silber enthalten als 
fl. | kr. || fl. | kr. || fl. | kr. || fl, | kr. 
O 
sterr. Währu 
n g 
Jahr 
1300 
1304 
Um 1320 
Um 1340 
1378 
1407 
1470 
1490 
1544 
1576-1616 
1617 
1619 
1620-1623 
1624 
38 
35 
30 
25 
29 
237» 
19 
11*'. 
77s 
77s 
57* 
4 
17s 
77» 
97» 
6 
4 
4 
3 
2 
2 
2.5 
2.0 
2.7 
16 
1.1 
1.1 
0.8 
0.5 
0.2 
1.1 
1.3 
0.8 
0-5 
0.5 
0.4 
-0.2 
0.1 
0.5 
Anmerkung 
Chemische Analysen von Münzen 
zeigen aber sehr oft einen ge 
ringeren als den nebenange 
führten gesetzlichen Gehalt, und 
zwar nicht bloss wegen Ab 
nützung , sondern wegen un 
richtiger Prägung. Es fehlt oft 
30, ja öO 0 /,, am gesetzmässigen 
Silbergehalt. Dass diese übrigens 
in allen Ländern vorgekommenen 
Unregelmässigkeiten bei den 
kleineren Silbermünzen als dem 
hauptsächlichsten Verkehrsmittel 
einen Einfluss auf die Preise 
nehmen mussten, ist eben so ge 
wiss, als es schwer ist, den ge 
nauen Betrag dieses Einflusses 
zn beziffern. 
In den Jahren 1618 bis 1623 wurden 
in Prag viele Gulden, oder eher Münz 
stücke von 10, 12, 24, 30 und 60 kr. 
Nominalwerth geprägt und in Umlauf 
gesetzt. Während aber der Reichsgulden 
richtigen Gepräges nach damaligem Münz- 
fuss den Silbergehalt von 2 fl. 10 kr. 
ö. W. hatte, hielten diese Prager Münzen 
per Gulden von 60 kr. nur den Silber 
werth anno 1619 von 1 fl. 10 kr., anno 
1620 von 0 fl. 69 kr., anno 1621—1623 
von 0 fl. 33 kr., 27 kr., zuletzt 23 kr. 
ö. W. und fast jedes Quartal kam eine 
andere Münzordnung heraus. 
Vom Jahre 1624 an wurden die 
schlechten Münzen wieder eingezogen 
und durch solche von nahezu demselben 
Gehalt, wie er 20 Jahre vorher bestand, 
ersetzt. 
Bald aber zog der dreissigjährige 
Krieg neue Münzwerthabnahme nach sich 
und im Jahre 1637 wird in der böhm. 
Landtags-Rechnung die Rechnung nach 
Gulden rheinisch eingeführt, welche schon 
lang, ehe sie im 18. Jahrhundert als 24 fl. 
Fuss gesetzlich Geltung erhielten, die 
Grundlage des Verkehrs gebildet hatten. 
Von da an bis zum Ende des 18. Jahr 
hunderts ward im Verkehr in Böhmen 
meistens gerechnet: nach Gulden rhei 
nisch = 87 V, österr. W. in Silbergehalt, 
nach Meissner Schock zr 1 fl. 10 rh. 
oder 1 fl. 2 kr. ö. W. in Silbergehalt. 
Der Gulden hatte 60 kr. zu 6 Pfennig. 
Das Schock hatte 60 kr. zu 7 Pfennig. 
Der Werth der im 19. Jahrhundert in 
Böhmen zu verschiedenen Zeiten be 
standenen, in den Preistabellen über ver-
	        
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