Böotisch. — Etruskisch.
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Nr. 449. Amphora (Taf. IX); die Henkel
mit erhöhten Rändern, am unteren An
sätze Masken mit braun bemalten
Haaren, Bart und Augen. Auf einer
Schulter liegt schlafend ein plastischer,
roth bemalter Silen, dem als Unterlage
ein Thierfell und ein Schlauch dient,
dessen Mündung einen Ausguss für das
Gefäss bildet. Den Bauchstreifen nehmen
zum grössten Theile Palmettenornamente
ein, dazwischen einerseits Silen und
nackte Mänade, anderseits eine bekleidete
Mänade mit Tympanon und Tänie nach
r. eilend. Schulter, Hals, Mündungsrand
und Deckel reich mit sog. Eierstab,
Stabkyma, Mäander und Palmetten ver
ziert. Die Frauenkörper und Details
der Ornamente weiss. H. sarnmt Deckel
o’44- Samml. Castellani. (4643.)
Brunn, Bullett. dell’ Inst. 1865, p. 220.
Nr. 450. Schale von der Form der attischen.
Im Innern, von einem breiten Band mit
Mäander- und Schachbrettgliedern um
geben, Silen eine nackte Mänade mit
Thyrsosstab, die ihm den Arm um die
Schulter legt, von rückwärts umfassend.
Aussen unter den Henkeln Palmette mit
spitz zulaufendem Mittelblatte, von der
nach beiden Seiten je eine grosse schief
liegende Palmette, mit Blüthen und
Palmettentheilchen in den Zwickeln, aus
geht. Den freibleibenden Raum nehmen
die auf beiden Seiten gleichen Figuren
eines nackten Mannes und einer be
kleideten Frau ein. Innen wie aussen
Bälle, aufgehängtes Band und Gesträuch
als Füllung. Die Aussenbilder ganz roh.
D. 0^245, H. o’i. Samml. Castellani.
( 4 636.)
Nr. 451. Flacher Teller mit gewölbtem Rande.
Schwarze concentrische Kreise, in der
Mitte eine Inschrift, vgl. die Facsimile-
tafel. D. o - i5. Samml. Castellani. (4711.)
Brunn, Bullett. dell’Inst. 1865, p. 220.
Etruskisch (?) unter attischem Einflüsse.
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Fig. 33, Nr. 452.
Nr. 452. Kanne (Fig. 33). Der dicke runde
Henkel am oberen Ansätze sich theilend.
Auf dem Bauche Mäander, in der Mitte
der Vorder- und Rückseite mit einem
Kreuze, auf der Schulter vorne sog.
Eierstab und Stabkyma; dazwischen
dionysische Scene in zwei ineinander
sich schiebenden Figurenreihen, unter
dem Henkel zwei Palmetten, von denen
je vier grössere Palmetten abzweigen.
Auf der Vorderseite des Halses Schach
brettmuster, dessen Contouren wie mit
einer Feder gezogen erscheinen. Röth-
licher Thon, matter Firniss. Die weib
lichen Figuren ehemals weiss. Aus
Stücken zusammengesetzt, vielfach ab
gerieben. H. o’335. Samml. Castellani.
(4641.)
Ohne Terrainangabe. Die Scene fast zu
sammenhanglos, abwechselnd neben einander
Silen und Mänade. Untere Reihe von r.:
1) Kauernder Silen, mit oberem Ende eines Thyr-
sos in der Linken; 2) Mänade nach 1. eilend mit
Thyrsos und Kanne; 3) Silen in Rückenansicht
nach 1. kriechend, das r. Bein weit ausgestreckt,
die R. aufgestützt, in der erhobenen L. Schale;
4) M. nach 1. eilend, den Kopf erhoben, die R.
nach oben ausstreckend, in der gesenkten L.
Thyrsos nach abwärts; 5} S. mit auf der Brust zu
sammengeknotetem Thierfell, auf- einem Felsen
sitzend, mit der L. in einer Schildkrötenleier
spielend, die R. mit dem Plectron zurückziehend,
umblickend; 6) M. nach r. eilend oder stehend
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