mit seiner jungen Frau nach Paris gereist, wo er sich ein halbes
Jahr lang aufhielt und eifrig die Kunstschätze der Seinestadt
studierte. Doch waren es nicht allein die Werke der hohen
Kunst, in die er sich liebevoll versenkte, seine besondere Vor»
liebe galt bezeichnenderweise den Louis XV.»Möbeln, die
ihn neben Giorgione, Watteau und gotischen Tapisserien immer
wieder ins Louvre zogen. Über Darmstadt, wo er die für die
Verbreitung seines Stiles nicht unwichtige Verbindung mit dem
Herausgeber der „Deutschen Kunst und Dekoration“ Hofrat
Alexander Koch anknüpfte, kehrte er 1912 nach Wien zurück
und betätigte sich in der nächsten Zeit vornehmlich als Möbel»
architekt, als Entwerfer von Stoff», Tapeten» und Teppich»
mustern, daneben aber auch, einer nie erloschenen alten Neigung
folgend, als Maler und Zeichner. Es waren ausgesprochen
dekorative Bilder, die er ohne alle Verkaufsabsichten bloß sich
zum Vergnügen schuf, von prickelndem Reiz der Linienführung
und äußerst delikat in der Farbe, aber nicht eigentlich malerisch
empfunden. Er wäre wohl auch kaum ein bedeutender Maler
geworden, dagegen besaß er alle Anlagen zu einem exquisiten
Graphiker und hat als solcher, wie die von uns reproduzierten
Blätter zeigen, in der Tat ganz Hervorragendes geleistet. Über
die ersten Anfänge seiner Zeichenkunst gewährt der bei Eduard
Kosmack verlegte „Wachauer Altnanach auf das Jahr 1910“
hinlänglichen Aufschluß, der außer Kalendervignetten auch eine
Reihe von Feder» und Bleistiftzeichnungen Peches aus dem
Jahre 1909 enthält, die eine gewisse Abhängigkeit von der Art
C. O. Czeschkas und Berthold Löfflers nicht immer verleugnen
können. Später — vielleicht als Folge einer im Jahre 1910 mit
dem Architektenverein unternommenen Reise nach England —
geriet er tief in den Bann des großen englischen Illustrators
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