MAK

Volltext: Ausstellung von Arbeiten des modernen österreichischen Kunsthandwerks

Aubrey Beardsley. Namentlich die fünf Bilder, die er zu dem im 
Deutsch»Österreichischen Verlag erschienenen „Bunten Almanach 
auf das Jahr 1914" beisteuerte, verraten aufs deutlichste den 
Einfluß Beardsleys, doch begann er schon hier den in erster Linie 
auf Schwarz=Weiß-Wirkung berechneten illustrativen Stil des 
Engländers ins Kunstgewerblich » Dekorative umzudeuten und 
schlug dann in den vielfach als Vorlagen für Textilarbeiten ver» 
wendeten, überaus aparten Feder» und Farbstiftzeichnungen 
der Nachkriegsjahre, in denen er die menschliche Figur völlig 
ornamental behandelte und aufs reizvollste mit Blumen» und 
Rankenwerk verschmolz oder in solches auflöste, bereits eine 
so ausgeprägte eigene Note an, daß man in diesen köstlichen 
„blumigen" Skizzen kaum mehr einen Zusammenhang mit der 
Art Aubrey Beardsleys entdecken kann. 
Schneller und selbständiger noch als in der Griffelkunst — auch 
für den Holzschnitt hat Peche bisweilen gezeichnet — vollzog sich 
sein Aufstieg auf dem Boden der kunstgewerblichen Produktion. 
Schon in den für Backhausen, Philipp Haas'©Söhne, Max Schmidt, 
Josef Böck und andere Wiener Firmen ausgeführten Aufträgen 
hatte er eine so reiche Erfindungsgabe entfaltet, daß sich sowohl 
die „Deutsche Kunst und Dekoration" <XXXII. Bd., April — Sep» 
tember 1913, S. 363 f.) als auch Miss A. S. Levetus in der 
„Textilen Kunst und Industrie" (VII.Bd., 1914, S. 64ff.) bemüßigt 
fanden, von dieser vielversprechenden neuen Erscheinung Notiz 
zu nehmen. 1913 zog ihn der Direktor des Österreichischen 
Museums zur Mitwirkung an der Tapetenausstellung heran, in 
welcher Peche nebst Tapeten auch einen Damensalon ausstellte,' 
von diesem ersten Auftreten im Österreichischen Museum datiert 
des Künstlers Stellung und stets wachsender Einfluß im Wiener 
Kunstleben. Im Winter desselben Jahres zeigte er in der XLV. 
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