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Volltext: Späte griechische ikonen

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Kreidl, K., Die Ikonen des Kunsthistorischen Museums, in: Jb. d. kunsthist. Samm 
lungen in Wien, Bd. 66 (N. F. XXX), 1970 (im Druck). 
Kunsthistorisches Museum, Wien, Gemäldegalerie Nr. 6549 
14 DIPTYCHON Abbildung 
Griechisch, 16. Jahrhundert 
Holz, Tempera auf Levkas mit Gold 
Zwei Täfelchen mit rotem Rand; mit einfachen Ringen zusammengehängt. Rück 
seite unbemalt. 
9: 13,4 cm (aufgeklappt) 
Namensinschriften, unter Menas nicht lesbare Inschrift 
Die Heiligen Menas und Panteleimon. 
Der ägyptische Heilige Menas wird, wie immer, als römischer Soldat gezeigt. Die 
Darstellung geht auf weit ältere Vorbilder zurück. Vor allem der Schild mit dem 
Gesichtsrelief verbindet die Darstellung mit römischer Tradition, wie auch mit 
Darstellungen von Römern innerhalb der italienischen Renaissance. Die meisten 
Menasdarstellungen stammen aus dem 4. bis 7. Jahrhundert aus der Gegend von 
Alexandrien, wie ein Relief des Museums von Alexandrien, eines im Kunsthistori 
schen Museum in Wien (Frühchristliche und koptische Kunst, Kat. 1963, 106, 
Abb. 32) oder die Ampullen aus der Menasstadt. Der bithynische Arzt Panteleimon 
(vgl. Nr. 34) ist wie immer mit dem Medizinkasten dargestellt. Stilistisch ist die 
sehr qualitätvolle Ikone nach Gesichtsbildung und Gewanddurchführung dem 
16. Jahrhundert entstammend. Durch die Abbildung zweier „südlicher“ Heiliger, vor 
allem dem fast ausschließlich im koptischen Ägypten verehrten Menas, wäre eine 
Entstehung in einer griechischen Werkstatt Alexandriens möglich. 
Sammlung Topic-Mimara, Salzburg 
ÖM, Big. 
15 DIE DREI GRIECHISCHEN KIRCHENLEHRER Abbildung 
Nordgriechisch, spätes 16. Jahrhundert 
Kiefernholz, Tempera auf Levkas und Gold 
33: 25 cm 
Inschriften: Antiphonentexte. 
Repräsentation mehrerer Heiliger in strenger Statuarik sind meist thematisch gebun 
den, das heißt, es soll durch das Zusammenwirken der abgebildeten Figuren ein 
Gedanke ausgedrückt werden. In der vorliegenden Gruppe sind die Heiligen Gregor 
von Nazianz, der Theologe, Johannes Chrysostomos und Basilius der Große, also 
die drei großen ökumenischen Lehrer zusammengestellt. Es sind dies die bedeutenden 
Liturgen der Ostkirche, auf deren Initiative im wesentlichen die Form der Messe 
zurückgeht. Daher hält der erste Heilige das Segenskreuz und eine Antiphonarrolle, 
der mittlere zeigt den Segensgestus in Form des ICXC und das Buch, der dritte er 
hebt segnend eine Hand und hält wieder eine Antiphonarrolle. Thematisch wäre 
damit eine Ikone in der Tretjakowgalerie Moskau (Onasch, 66 und die dazu gegebene 
Erklärung S. 376) sowie die Ikone des hl. Chrysostomos, Moskau, Sammlg. Ostron- 
chow und die des hl. Basilios, Twer, Städt. Mus. (Wulff-Alpatov, Abb. 33 und 34) 
zu vergleichen. 
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