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welche sich die Besatzung zurückzog, wenn die Ortschaft vom Feinde genommen war.
Außerdem finden wir an dieser östlichen Grenze zahlreiche Burgen und Schlösser, welche
wie mit einem festen Kranze das Land zu schützen und zu schirmen hatten und von denen
die meisten jetzt noch deutliche Spuren einstiger Befestigung, mitunter sogar gut erhalten
zeigen. Von Norden nach Süden, von der österreichischen Grenze bis an die Raab liegen
da in fast ununterbrochener Kette Bärnegg in der Elsenau, Festenburg am Wechsel, Thal
berg, Eichberg, Kirchberg am Walde, Reitenau, Nenberg und Klaffenau bei Hartberg,
Radegund mit dem Schöckl.
Neudau und Burgau an der Lafnitz, Stubenberg, Herberstein, Schielleiten, Feistritz,
Kalsdorf, Riegersburg, Hohenbrugg, Kapfenstein und Bertholdstein.
Das Raabviertel besteht aus dem Thale der Raab und sechs Nebenthälern, dem der
Rabnitz, des Weizbaches, der Jlz, der Feistritz, des Safenbaches und der Lafnitz, in
welche zahllose Seitengräben münden. Ein charakteristisches Merkmal ist mehreren dieser
Wasserläufe gemein: sie entspringen an den Abhängen des nördlichen Alpenzuges, durch
fließen einen Gebirgskessel oder einen langgestreckten Graben und durchbrechen dann in
ihrem mittleren Laufe mächtige Felsenriegel in wilden Klammen, welche sie schäumend
durchbrausen und in denen nur durch schwierige Bauten Raum für die Straßen gewonnen
werden konnte. Haben sie dieses Hinderniß überwunden, so treten sie in die breiten