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Schule einlenken wollte, in deren Verdrängung er sich den Namen eines
Reformers erstritten hatte. Das österreichische Kunstgewerbe verdankt ihm
viel; die ersten Winterausstellungen, die er im Museum veranstaltete, mit ihrer
Kampfstimmung, ihrer Anspannung aller Kräfte, ihrer Offenbarung ganz neuer
Seiten und Entwicklungsmöglichkeiten auf weiten Arbeitsgebieten, die allzu-
lange unfruchtbar geschienen hatten, waren eine Reihe von Taten, welche
unvergessen bleiben werden. Er hat so gründlich aufgeräumt mit allen Urteilen
und Vorurteilen der vorausgegangenen Epoche, daß sie uns, die wir sie doch
miterlebt haben, wie ein längst entschwundener Traum erscheint. Und wenn
auch alle, die heute die Führung in Händen haben oder sie erringen wollen,
ganz andere Ziele vor sich sehen und andere Kräfte in sich fühlen als er, so
sollten sie doch nicht vergessen, daß sie seinen Vorstößen die freie Bahn
verdanken, auf der sie sich in ihrer Weise heute entwickeln können. Aber
auch, wenngleich selbst nicht Literat und Kunstschriftsteller, ein für die
literarische Förderung alter und neuer Kunst höchst wertvolles Werk hat er,
dem k. k. Österreichischen Museum zur Ehre und zum Nutzen, geschaffen in
der Begründung dieser Zeitschrift, die auch nur er mit seinem Wagemut
und seiner frischen jugendlichen Unbekümmertheit ins Leben rufen konnte.
Und wenn wir eben jetzt in die Lage kommen, im Erweiterungsbau des
Museums von einer großen Ausstellungshalle zu dauernder Benutzung für
historische und moderne Ausstellungen aller Art Besitz zu ergreifen, einen
Teil unserer Sammlungen in dieses Gebäude zu verlegen, dadurch Raum im
alten Hause zu gewinnen, die Sammlungen in gute übersichtliche Aufstellung
zu bringen und die Bibliothek und Vorbildersammlung auf das doppelte Maß
des bisherigen Raumes zu erweitern, dann werden wir uns dankbar der
energischen Behebung des lange erduldeten Notstands erinnern, welcher
Arthur von Scala in jahrelangem Mühen sich unterzogen hat. So hat er überall
im Betrieb und in der Organisation des k. k. Österreichischen Museums
Spuren seiner Tatkraft hinterlassen und sein Name wird in Ehren gehalten
werden von uns und denen, die nach uns kommen!
Am 28. vorigen Monats um 4 Uhr nachmittags fand in Untermais-
Meran das Leichenbegängnis Arthur von Scalas statt. Der Trauerfeier
wohnten bei: Sektionschef Dr. Adolf Müller als Vertreter des k. k. Mini-
steriums für öffentliche Arbeiten, Erster Vizedirektor Regierungsrat Josef
Folnesics als Vertreter des k. k. Österreichischen Museums, Sektionsrat Dr.
Friedrich Karminski als Vertreter des k. k. Handelsministeriums, ferner Ge-
sandter Freiherr von Eperjesy, Bezirkshauptmann von Meran Statthalterei-
rat Albert von Putzer-Reybegg, Bildhauer Heinrich Kautsch aus Paris. Kranz-
spenden sandten: das k. k. Ministerium für öffentliche Arbeiten, das Kura-
torium des k. k. Österreichischen Museums, das k. k. Österreichische Museum
für Kunst und Industrie, das k. k. Österreichische I-Iandelsmuseum, Herren-
hausmitglied Willy Ginzkey, Sektionschef Dr. Adolf Müller, Albert Freiherr
von Rothschild, der Verein zur Hebung der Spitzenindustrie in Österreich,
die k. k. Anstalt für Frauenhausindustrie in Wien, die k_ k. Bau- und Kunst-