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feit mefyr erfennen laffen. 9lber nid^t baraug, baff im 2Befent=
lidjen alle (Sprayen biefelben 23ccale unb ©onfonanten enthalten
unb baff burd) bereu Serbinbung ©plben entfielen, welchen mir
mieber überall begegnen, baraug wirb nod) nidft gefdfloffen, bafj
alle Spradjen eine gemeinfame SBurjel fyaben rnüffen. ^Derartige
©djlufffolgrrungen treten erft ein, wenn geuüffe äßortftämme fid)
in SBörtern wiebererfennen laffen, welche in oerfd)iebenen (Sprachen
bag SRämlid^e ober bod) Serwanbteg bebeuten, unb wenn in ben
Seränberungen, welche jene SSBortftämme Jjter unb bort erlitten
l)aben, @efef)e nad)juwcifen finb.
9lun oerfügt and) bie Sprache ber ornamentalen fünfte
über einen oerf)ältni§mäf)ig fet>r geringen SorratI) oon Beiden;
bie einfadiften ©ombinationen oon geraben ober gefdpmtngenen
Linien, bie 2lneinanberreil)ung oon greifen ober Doalen, bie 2ln*
orbnnng oon Limiten, baf; fie Slumen ober ©terne bilben, bag
finb bie §RaturIaute eineg feben Solfeg, wenn eg anfängt fiel)
fünftlerifd) augaufpred)en. ©rft wenn eine beftimmte SDiet^obe in
biefen ©ombinationen jur @rfd)eiuung fommt, wenn wir in bem
Ornament biefelben allgemeinen ©fyarafterjüge auggeprägt finben,
burd) weld)e überhaupt ber Äunftftil eineg SSolfeS fid) oon ben
anberen augjeidjnet, erft bann fyaben wir bag -SRedjt, foldfe Orna»
mentformen alg bag befonbere ©igentfyum beg einen beftimmten
SSolfeg ju betrauten. Äommen fie aucf) bei anberen oor, fo
gelten fie ung bort alg ©inwanberer, and) wenn wir nocfy nid)t
im ©tanbe finb, ben SEßeg, ben fie genommen f)aben, ju oer=
folgen, ©ewiffe Steifen fotogen wilbgewadjfener Ornament»
formen werben wir einem feben Solle jugeftefien müffen, oor»
nefymlid) biejenigen welche, wie fd)on früher angebeutet würbe,
fd)on burd) bie S3efd)affenl)eit beg ju ©runbe liegenben ©toffeg
oorgefdjrieben finb. Slber fein funftbegabteg Solf bleibt auf fener
erften Stufe ftel)en, bei febem entwicfelt fid) eine l)ßl)ere Orb»
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