MAK

Volltext: Über ornamentale Kunst auf der Wiener Weltausstellung

19 
anbern ©efchmacf haben, ober eine Slbwechfelung oerlangen 
fßnne. Unb fo oerfdHt er eben nie barauf, an bem alg fdjßn 
unb gut unb gnaecfrrtä^ig ©rfannten gu dnbern, um nur etwaä 
5ßeueS gu fchaffen. 
©ag lßert)dltmh wirb fofort anberö, wenn für ben großen 
Sölarft gearbeitet wirb. ©a füll auf ben oerfcpiebenartigften 
©efchmacf JRärffic^t genommen, foll für einen ©efchmacf geforgt 
werben, ber nicht ber ©efchmacf beg Slrbeiterg ift, für SSebürf= 
tiiffe, welche nicht bie feinen finb. ©a muf? auf Soncurreng 
gerechnet werben, welche »ieüeidjt burcf) etwag noch nie ©age= 
wefeneg blenben unb »erbtüffen roirb, unb foldjer ©oncurreng 
heifft eß bie Spi^e bieten, auch mieber burch fJieueä, iRiebage* 
wefeneg. Unb ift bie Snbuftrie auf biefem Stanbpunft ange= 
langt, fo haben bie natürlichen Stilgefeije aufgehßrt. Snnerhalb 
berfelben ift etwag abfolut IReueg ferner gu fc^affen. 5Ran oer= 
wirrt, man oerfe^rt fie, unb ba ift bag fReue. Waffen wir bie 
eingelnen ©lieber eineg lünftlerijdu’n Äßrperg ihre Stellen 
taufdfen, oerfeljen wir bag Drnament, welcf)eg feiner ÜRatur nach 
bie Function beg Srageng unb Stüijeng Berfinnlidtjt unb betont, 
ba^in, wo ein laftenbeg ober oerbinbenbeg ©lieb ift, unb umge= 
lehrt, ftellen wir bie Farben gufammen, bah 3®ar nicht har= 
monifch gufammenflingen, aber bafür eine grelle frappirenbe 
SBirfung maihen, unb wir haben etwag, bag burch bag Unge= 
wohnte auffdHt unb beflißt. 
SBir fßnnen auch h‘ er lieber oerwanbte Vorgänge auf bem 
Sprachgebiete gum SSergleiche herangiehen. ©ie Schriftfprache 
eineg dßolfeg, bie Sprache, beren fich feine dichter unb ©enter 
bebienen, ift eine anbere alg bie Solfgfprache, fie ift Äunft. 
Slber ber Sprachlünftler grabe wirb fich immer beg 3ufammen= 
hangeg gwifchen feiner Sprache unb ber Ißolfgfprache, bem 3Runb= 
örtlichen bewufct bleiben, er wirb gum Stubium ber legieren 
2 * (405)
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.