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anbern ©efchmacf haben, ober eine Slbwechfelung oerlangen
fßnne. Unb fo oerfdHt er eben nie barauf, an bem alg fdjßn
unb gut unb gnaecfrrtä^ig ©rfannten gu dnbern, um nur etwaä
5ßeueS gu fchaffen.
©ag lßert)dltmh wirb fofort anberö, wenn für ben großen
Sölarft gearbeitet wirb. ©a füll auf ben oerfcpiebenartigften
©efchmacf JRärffic^t genommen, foll für einen ©efchmacf geforgt
werben, ber nicht ber ©efchmacf beg Slrbeiterg ift, für SSebürf=
tiiffe, welche nicht bie feinen finb. ©a muf? auf Soncurreng
gerechnet werben, welche »ieüeidjt burcf) etwag noch nie ©age=
wefeneg blenben unb »erbtüffen roirb, unb foldjer ©oncurreng
heifft eß bie Spi^e bieten, auch mieber burch fJieueä, iRiebage*
wefeneg. Unb ift bie Snbuftrie auf biefem Stanbpunft ange=
langt, fo haben bie natürlichen Stilgefeije aufgehßrt. Snnerhalb
berfelben ift etwag abfolut IReueg ferner gu fc^affen. 5Ran oer=
wirrt, man oerfe^rt fie, unb ba ift bag fReue. Waffen wir bie
eingelnen ©lieber eineg lünftlerijdu’n Äßrperg ihre Stellen
taufdfen, oerfeljen wir bag Drnament, welcf)eg feiner ÜRatur nach
bie Function beg Srageng unb Stüijeng Berfinnlidtjt unb betont,
ba^in, wo ein laftenbeg ober oerbinbenbeg ©lieb ift, unb umge=
lehrt, ftellen wir bie Farben gufammen, bah 3®ar nicht har=
monifch gufammenflingen, aber bafür eine grelle frappirenbe
SBirfung maihen, unb wir haben etwag, bag burch bag Unge=
wohnte auffdHt unb beflißt.
SBir fßnnen auch h‘ er lieber oerwanbte Vorgänge auf bem
Sprachgebiete gum SSergleiche herangiehen. ©ie Schriftfprache
eineg dßolfeg, bie Sprache, beren fich feine dichter unb ©enter
bebienen, ift eine anbere alg bie Solfgfprache, fie ift Äunft.
Slber ber Sprachlünftler grabe wirb fich immer beg 3ufammen=
hangeg gwifchen feiner Sprache unb ber Ißolfgfprache, bem 3Runb=
örtlichen bewufct bleiben, er wirb gum Stubium ber legieren
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