MAK

Volltext: Über ornamentale Kunst auf der Wiener Weltausstellung

20 
immer mieber gurücffehren, wie ber bübenbe künftler gum 
Stubium bet Statur, unb er wirb gleich biefem bie SBebingungeu 
achten, welche im (Stoffe felbft liegen, atfo in feinem gatte bie 
©efetje ber ©pracpe. Allein and) ba§ Snftrument ber ©prache 
wirb nur gu häufig uon Seiden gezielt, welche SUtobe machen 
ober ber 9Robe hulbigen. gut biefe gibt e§ teine Statur unb 
fein hiftorifcheb Stecht, fie glauben ber Sprache aUe§ gumuthen 
unb antl)un gu bürfen; um eine burdf Steuffeit überrafchenbe 
SBenbung machen gu fönnen, werben ber ©rammatif tßbtliche 
äßunben beigebracht, nicht btoff Sluäbrücfe, fonbern gange (5on= 
ftructionen werben fremben Sprachen entlehnt, unb enblich ift 
folcpen ©chriftfteHern, wie Schwiub Bon einem 3lrchiteften -ge= 
fagt ffat, ©rtechifdf, ©othifd), SRenatffance alles aan§. Unb wie 
jebe SJtobe ftumpft auch ©prachmobe enblicp bab richtige 
©efüht ab, unb wer hunbertmal in ber Bettung „biebbegüglich" 
unb „ein feiten fcpßner Stnbticf" gelefen l>at, glaubt guleljt wirf* 
lieh, bu§ fei beutfeh- 
©en entfprechenben ©ang ber kunftinbuftrie gu oerfolgen, 
ift biebmal nicht unfere Aufgabe, ©oep wollen wir auf eine 
hierher geporenbe begeiepnenbe äßecpfelwirfung gwifd)en Orient 
unb Occibent, gwifepen ben ©ultur = unb SRaturoolfern pin* 
beuten. 2Bir oerftehen barunter guBörberft, bah bie europätfepe 
Snbuftrie unoerfennbar bie Neigung, bie SIbficpt gu erfennen gibt, 
Bon ben Staturoolfern, namentlich Bon ben Orientalen gu lernen, 
aber habet fo häufig hoch nur in ihrer alten ©ewohnheit bleibt, 
inbem fie nur bab aufnimmt, wab nach iprer Uebergeugung 
burch Neuheit frappiren wirb, nnb baff fie nur gu oft bie 
kunftfpraepe ber orientalifchen SBolfer in ipren Saigon übertragt 
unb oerbirbt. ©ie 2lrt g. 33. wie englifcpe 3ponwaarenfabri= 
fanten ben garbeureieptpum ber afiatifepen 33olfer fiep angueignen 
fuepten, wie fie ©itrongelb unb 33lau, kornblumenblau unb 
(406)
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.