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Volltext: Über ornamentale Kunst auf der Wiener Weltausstellung

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Vtaun u. f. w. fyart an einanber [teilten, liefert bafür ab» 
fd)recfenbe ^Belege. Stber wir nehmen nicht blo§ non jenen, wir 
geben ihnen and), leiber wenig guteb. Vor allem fyaben mir 
ihnen bie leibigen Sfyeerfarben gebracht, biefe unfelige ©rfinbung, 
auf meiere bie 6^emie [o ftolj ift, unb über weldje bie Äunft 
bie £änbe ringt. Anilinfarben, mit ihren brutalen, fchreienben 
Sonen, fügen fidj in feine Sufammenftimmung, f« finb unbe» 
ftänbig Bon einem Sage auf ben anbern, fie finb djarafterlob, 
benn fo barf man eb mol)! be^eic^nen, wenn biefelbe gärbung 
bei Sonnenlicht blau, bei trübem Fimmel grau, bei Rampenlicht 
rot!) erfdjeint. 3Bo biefe garben fic£> einniften, ift eb mit ber 
garbenl)armonie, mit bem natürlichen garbengefül)! ju ©nbe. 
S)iefeb ©efhenf habe« wir ben SRaturBÖlfern gebracht, ein für 
it)re äfunft eben fo oerberblid)eb, wie bab geuerwaffer ber 
europäischen ©roherer für ben fittlidien Suftanb ber Snbianer 
Amerifab. 
Regen wir unb nach biefen allgemeinen ^Betrachtungen bie 
grage Bor, wab benn bie wiener Aufteilung im Vergleich mit 
ihren Vorgängerinnen wirflich Sfteueb auf Dem ©ebiete ber or= 
namentalen fünfte jur Anfchauung gebrad)t habe, fo fann bie 
Antwort nicht fonberlich befriebigenb aubfallen. 3)ab liegt an ber 
ju rafchen golge ber großen Aubftellungen. [Prüfungen, welche 
fo häufig Borgenommen werben, fonnen fid) in ihren ©rgebniffen 
nicht wefentlich Bon einanber unterfcheiben. Smmerhin werben 
Wir, bie SnbuftriehaHe im ©eifte noch einmal burchwanbernb, unb 
auf mancher ©teile Beranlafd finben .jpalt ?u machen, unb au 
conftatiren, bah eine gefehlte £anb irgenb eine alte äfunftweife 
wieber aufgegriffen, bah irgenb eine Sed)nif eine neue Anwen» 
bring gefunben h a h ih r eiue ueue ©eite abgewonnen worben, 
ober bah ein Ranb eine @efd)icflichfeit befunbet, Bon welcher 
wir bibher nichts muhten. 
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