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@3 bebatf übrigens wohl fautn ber (Jrwähnung, baff bi«
nicht ein erfchßpfenber SBeridft über bie jfunftinbuftrie auf ber
SBeltauSfteßung, auch nicht in ber foeben angebeuteten 23efc^rän=
fung, gu geben oerfucht werben foö. (Hub bem großen bunten
©emälbe fonnen eben nur einzelne Momente h« a uSgegriffeu
werben, unb oorgüglid) fotche, bie unS gu oergleichenben 33e=
metfungen unb fRuiganwenbungen anregen.
^Beginnen wir im SÜßeften, fo gwingt unS gleich bie brafi=
lianifdje Slbtheilung gum Sßerweileu. 3war bie wunberoolfen
.fjolgarten mit ihrer bid^ten Sleptur, ihrer sparte unb ©lätte,
ihrem SReichthum an Farben fonnen wir nur mit SReib anfehen;
benn bie SBeoolferung, welcher ein fo aubgegeidjneteS, gu fünft«
lerifcher Sßerwenbung einlabenbeS 9Raterial in üppigfter güCle
guwächft, weih mit bemfelben nicht bab geringfte angufangen.
2luch ob wir ben heutigen SSrafilianern wegen ihrer (ehernen
SERöbelübergüge ein (Jompliment mad)en bürfen ober nicht, wiffen
wir nicht recht. 2)ie aubgeftellten (Jremplare, (Jigenthum eines
fReifenben, finb unS feit Salären befannt, unb ba non bem 8anbe
felbft nichts berart auSgeftellt war, ift eS zweifelhaft, ob bie
Äunft überhaupt noch betrieben wirb, ©enn bah btefelbe als
unwürbig angefehen worben fein follte, in ber oornehmen ©e=
feUfdtjaft einer SBeltauSftellung gu erscheinen, Iaht ftd) nach ber
übrigen Umgebung nicht wol)l annehmen. 9luf jeben galt wäre
jener Äunft bamit ein fchwereS Unrecht gugefügt worben, ©enn
fie ftammt, mag fte aud) aiigenblicflich nicht in ben glängenbften
SSerhältniffen fein, non fehr refpectabeln 33oreltern ab, non jenen
hochlel)nigen Seffeln, welche einft in Spanien unb Portugal ge«
macht würben, unS nicht feiten auf alten ©emälben begegnen,
unb gegenwärtig oon Sammlern unb Äunftfreunben gefud)t unb
theuer begat)lt werben. ©aS reiche Ornament auf fold)en ifeber«
feffeln ift nicht, wie ber gewöhnliche Sprachgebrauch lautet, ge«
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