Vase (201-12)
Fiedler 257-12, Eiselt 19-17, Rath 913-20
Veilchenjardiniere (9393-11)
Fiedler 214-11, Fiedler 280-13,
Lenhardt 2078-15, Lenhardt 2100-15, Eiseit 5-17, Rath 914-20
ARNOLD NECHANSKY (S. 234-238)
Während meiner Auswertung der Lobmeyr-Bestellungsbücher stieß ich bei der Fiedler-
Auftragsnummer 261-12 auf die Angabe „Bronzitüberzug“; glücklicherweise sind die zu
gehörigen Entwürfe Arnold Nechanskys erhalten, sodaß wir uns ein Bild vom Dekor,
wenn auch nicht von der Form (Dose: 361-12, Deckel: 500-12) dieses Deckelglases ma
chen können. Die typischen, gelängten Proportionen der Nechansky-Figuren finden sich
auch hier; wir kennen sie bereits von geschnittenen Gläsern (s. Literatur zu Kat.
Nrn. 126-129)) und Postkarten der Wiener Werkstätte. Als Werkvorlagen dienten wohl
die mit Nummern bezeichneten Darstellungen (S. 236, Kat. Nrn. 126-128). Ob sich Origi
nalentwürfe unter den erhaltenen Blättern befinden, läßt sich derzeit wohl schwer ent
scheiden. Für die Ausführung im Jahre 1912 war bisher nur Fiedler feststellbar.
UNBEKANNTE ENTWERFER (S. 230-233)
Wiewohl die Dokumentation für die Bronzitdekore sehr reichhaltig ist, gibt es dennoch
einige ungeklärte Fragen, wie z. B. die nach den Entwerfern einiger Dekore für Vasen,
Pokale und andere Gläser.
Für eine Vase (Kat. Nr. 122, S. 232) steht zumindest die Formnummer (2619-13) außer
Frage, da sie auf einer Werkzeichnung gleicher Form, aber mit anderem Dekor (in
Schwarzmalerei) notiert ist. Vermutlich sind für die Ausführung der Vase einige Maler
probeweise herangezogen worden: Mühlbauer (1-13) und Thomas (1-14).
DIE MALER
Bronzitdekore entstanden nachweislich in der Zeit von etwa 1911/12 bis um 1920 (für
spätere Datierungen fehlen die Unterlagen, sie sind allerdings nicht auszuschließen, wie
wohl sie nicht über die zwanziger Jahre hinausgehen dürften). Die wichtigsten Maler wa
ren in Steinschönau tätig, was sicher kein Zufall ist, da sich sowohl die Glasfachschule
als auch ein Sitz der Firma Lobmeyr dort befanden. Die Besteliungsbücher nennen: Karl
Fiedler („Goldfiedler“) in Steinschönau N°209, Josef Lenhardt in Steinschönau, Josef
Eiselt in Steinschönau N° 472; Norbert Eisert in Steinschönau N° 279, Karl Thomas jr. in
Steinschönau. Der Maler Heinrich Bergmann, obwohl in Winterberg ansässig, führte
ebenfalls einige Bronzitdekore für Lobmeyr (der mit Kralik in Winterberg verschwägert
war) aus. Weiter ist Josef Nowak in Podol zu nennen, der jedoch vermutlich nur mit der
Ausführung von Goldlinien-Dekoren - und dies in sehr geringem Umfang - betraut
wurde.
Fiedler, Lenhardt und Eiselt waren offenbar die Maler, die von Lobmeyr am häufigsten
für Bronzitdekore herangezogen worden waren, wobei Fiedler für Lobmeyr von 1911 bis
1914 arbeitete, Lenhardt von 1912 bis 1917 und Eiselt schließlich ab 1917 bis 1919. Otto
Pietsch, Fachschuilehrer in Steinschönau, spielte ab 1919 für die Ausführung der Bron
zitdekore offenbar eine wichtige Rolle; ihm dürfte eine Vermittlerfunktion im Auftrag der
Firma Lobmeyr zugekommen sein. So sind die auf den Entwürfen notierten Werknum-
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