II. DIE LÄNDER UND IHRE KUNSTARBEITEN.
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diefer fo blühende Induftriezweig mit wirklich guten Arbeiten auf den populä
ren Gefchmack ausüben!
Auch den Arbeiten in unedlen Metallen, in Bronze und Eifen, haben wir
nicht viel Gutes nachzurühmen. Die Ilfenburger Eifengüffe nach älteren Arbeiten
find allerdings von ausgezeichneter Technik, aber es find eben nur Copien.
Schmiedeiferne Arbeiten feinerer decorativer Eifentechnik vermochten wir nicht
aufzufinden. Die Bronzen, die in zahlreichem Leuchtgeräth, vorzugsweife Ber
liner Art, vertreten waren, hielten fich in den Grenzen des Anftändigen, ohne
irgend Reiz oder Schönheit zu zeigen. Nur das kleine emaillirte Geräth von
Schreibzeugen, Schalen, Leuchtern u. a. aus der Fabrik von Ravene & Sufs-
mann in Berlin ift ein hübfehes Genre, wohl geeignet das gleiche Geräth von
glatter Bronze, das bis heute den Dienft thut, anmuthig zu erfetzen.
In der ganzen deutfehen Thonwaarenfabrikation erfchien eigentlich nur eine
Fabrik, die von Villeroy & Boch zu Mettlach, rührig und lebendig. Sie
hat fich fchon einen gewiffen Namen durch ihre mit guten Ornamenten verfe-
henen incruftirten Fliefen erworben. Diesmal führte fie uns eine Fülle künfller-
ifchen Geräthes vor in forgfältigfter Zeichnung und Ausführung. Nur litt es im