II. DIE LÄNDER UND IHRE KUNSTARBEITEN.
171
war, hielt fich auf dem allergewöhnlichften Standpunkt der veralteten franzöd-
fchen Mode.
Nicht beffer fah es mit den deutfchen Glasarbeiten aus. Nur die Fabrik
von Graf Schaffgotsche zu Königshütte zeigte mit einigen zierlicheren For
men, meid nach englifchen Mudern, den Einflufs der jüngden Bedrebungen ; im
Uebrigen trachtete de ziemlich vergebens, das alte Genre durch vollkommnere
Candelaber im Stile Louis XIII, von Suffe freres^ in Paris.
Malerei zu veredeln. Der Weg id eben nicht der rechte. Die Münchener Fabrik
von Steiger wal d’s Neffen dand mit ihrer Ornamentation unter dem Einflufs
des dortigen Kundgefchmacks, aber de verkannte dabei die wefentlichen Eigen-
fchaften des Glafes.
An Specialitäten, die manche rühmliche Seite zeigen, fehlte es der deut-
chen Kundindudrie nicht. Wir nennen in diefer Beziehung Meyer’s Andalt
für kirchliche Kund in München und ihre reiche Ausdellung gefchnitzten Kir-
22«