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DAS KUNSTGEWERBE.
als wenn die Umftände es erlaubt hätten, der Methode und dem Schema zu
folgen. In der Wohnung find wir aber oft ganz in der gleichen Lage; wir müffen
uns oft auch hier gegebenen Verhältniffen und Bedingungen fügen. Laffen wir
uns getrofl durch diefe Zwangslage veranlaffen, unferen eigenen Eingebungen
zu folgen und haben wir den Muth, der Mode und dem Tapezierer entgegenzutreten!
Soll der Verfuch, der Durchbruch der Schablone, aber gelingen, fo oder ähnlich
gelingen, wie wir es bei Penon fehen, fo mufs man wohl etwas eigenen Ge-
fchmack befitzen, und ein bischen „Poefie im Leibe“ haben.
Auch von der heutigen englifchen Wohnung ift es fchwer ein klares
Bild zu gewinnen nach dem, was die Ausftellung uns bietet. Die Möbel, welche
wir im Transept fehen, nehmen einen zu hohen, zum Theil exceptionellen Stand
punkt ein, und die Wände, die fie als Hintergrund haben, entfprechen ihnen
wohl im Ton, aber nicht im Stoff. Die befte Idee von der mit Comfort einge
richteten Wohnung eines wohlhabenden Gentleman in ihrer modernflen Erfchei-
nung, was die Decoration und Ausftattung der Zimmer betrifft, giebt uns das
eifenbefchlagene Haus vor dem nordweftlichen Eingang, obwohl es nur im Cot-