fane Rücksichten, die
den Grundriß betref
fen und heute keines
wegs mehr außer acht
gelassen werden dürfen.
Von diesen und hun
dert anderen prakti
schen Forderungen aus
gehend, gelangt der
Künstler zu einem
Raumgebilde, das hehr
genug ist, um zur An
dacht zu zwingen; wer
glaubt, daß das my
stisch-religiöse Moment
in uns von dem Halb
dunkel schlecht ven
tilierter, feuchtkalter
Kirchenräume genährt
wird, ist durch Wagners
Bau glänzend widerlegt.
Ein gemütvolles Gottes
haus ist entstanden, wo
Grundriss DER Kirche am Steinhof, i 9 o6 die symbolischen Werke
der Kunst und der
Malerei ungehemmt ihre erhebende Wirkung ausstrahlen können, eine
selige Heiterkeit strömt auf den Besucher ein und leitet ihn zu einer
^ ndacht, die mehr von der Freude als von der Furcht weiß.
Auf den Hängen des Wiener Waldes, mit dem umfassenden Blick auf
Wien, ist das Werk entstanden. Dort ist eine weiße Stadt gebaut worden
die sogenannte Heil- und Pflege-Anstalt, die leider nicht von Wagners
Geist geleitet wurde. Man hat ihn mehr schlecht als recht kopiert. Aber
die Kirche ist von ihm - sie ist ein neues Wahrzeichen der Stadt am
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