„NEUE ZEITUNG“: EDITION
(Vgl. Kat. Nr. 91)
Hieinne Kay. Mt. löblicher gedechtnus : Ableyben zu Wells, Anno 1519.
Darnach ettliche seltzame gesichte weliche ains tachs vor und nach seinem sterben
sein gesehenn wordenn, wie die herinne gemalett seindt, und durch mich H. Hertz-
heimer verzaichnt.
Zu einer gedechtnus underthenigisstes getrewens angedengkens gemelltens meines
aller genedigisstg herrn, herrn Maximilian ect, dem ich mit aller gehorsam von dem
anfanck 1494 jars, bis zu seinem ende abgemellt, und dar vor pey Irer Mt. herrn und
vatter Kayser Friderichs ect. dyenet hab, auch auf seins ende anno 1493.
Neue zeutung von Ko. r Kay. r Mt. weilanndt herrn Maximilianus todtlichenn abganng
zu Wels am 12. tag januarii, anno 1519.
Nach dem unnd hochbenanndter weilanndt Ko r . Kay r . nach dem negsten reichstag
zu Augspurg gehalten abgeshidenn, unnd gen Ernnberg an der Clauß sich etlich tag,
unnd nachmals, umb unnd zu Innsprugkh und ain donnerstag vor Omnium Sannctorum
piß vor mittag nach Aller Sellenn tag daselbs ganntz in klainer anzal biß gen Hall
im Inntal sich gefügt, unnd über nacht daselbst verharrett.
Des anndern tags ist sein May.* gen Schbatz geritten unnd daselbst dreii nacht
verharret. Dem Finsterballder 1 ) lassen ein hausfrauen vermäheln, unnd über dem
tisch zu den Walhen 2 ), so von Venedig geböst siin, zu latein gesagt, das di umbstannder
alle gehört habn, sein Mt. hab vil unnutzer ausgab mit rennen, stechen, turniren
unnd pankatiren 3 ) gethann.
Dardurch er wenig umb got verdint hab, unnd mer vil vershuldt. Derhalben
wolle siie ietzo dem closter auf dem Sefelldt unnd Sbatz vier tausennt gülden
gebenn, got zu lob unnd seiner seil zu haiil. Argt damit mer, dann mit vorigem
allen zuverdinen.
Von dannen ist Kay r . Mt. abgeshiden, in merung in vierzehen tagen etba vil tausennt
gülden werdt zu gottes zirheit unnd lob weidter zuverordnen. Ist auch ein dapffer
summa genannt worden.
Darnach hat Kaii. Mt. den weg uf den Kopfstain, Rosenheym, Trosthperg, Lauffen
fol. F
p. 220 T
fol. 2 r
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fol. 2 V
p. 22F
fol. F
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