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Volltext: Albrecht Dürer und die Druckgraphik für Kaiser Maximilian I.

Kat.-Nr. 8) und moralischer Schriften. Zu letzterer Gattung gehört das Narrenschiff, 
das „zu nutz und heylsamer vermanung und ervolgung der wyßheit, vernunfft und 
guter sytten“ sowie „zur straff der narheyt“ aufrufen will. 
Lit.: Hain 3736 — Dodgson, Cat. I, S. 222 — Meder, S. 273, VII — Panofsky 436b — 
Schramm 22, Abb. 1109—1215 — Kat. Albrecht Dürer, Nürnberg 1971, Nr. 154 
8 W1MPFELING JACOBUS Abb. 2 
De conceptu et triplici Marie virginis carmen; Sebastian Brant, In prima virginalem 
candorem argumentum; Basel: Bergmann von Olpe, 1495, in —4° 
2 Holzschnittillustrationen, Albrecht Dürer zugeschrieben, 7,5 : 4,5 cm 
Inv.-Nr.: B. I.: 5540 (PI 3) 
In seinen Epithoma rerum Germanicarum (Straßburg 1505) betont der Humanist 
und Theologe Jakobus Wimpfeling (1450—1528), Martin Schongauers Schüler 
Albrecht Dürer gelte derzeit als hervorragendster Künstler. In der Inkunabel „De 
conceptu et triplici Marie virginis carmen“ werden die beiden Holzschnitte Albrecht 
Dürers: Maria auf der Mondsichel stehend, mit dem Kind in den Armen, sowie die 
Verkündigung erstmals verwendet. Sie stammen aus einer 18 Darstellungen um 
fassenden Serie religiöser Szenen, die wohl für ein nicht veröffentlichtes Gebetbuch 
gedacht waren. 
Zu Sebastian Brant vgl. Kat.-Nr. 7. 
Lit.: Hain 16171 — D. Burckhardt, Dürer und der Meister der Bergmannschen 
Offizin, in: Jb. d. p. K. 28, 1907, S. 170f. — A. Schramm, Der Bildschmuck der 
deutschen Frühdrucke, Leipzig 1920ff., Bd. 22, S. 41, Fig. 1073, 1230—1231, 1234, 
1236—1238, 1260—1264 — Kurth 63—80 — Meder, S. 276, VIII — Panofsky 436d — 
F. Winkler, Dürers Illustrationen zum Narrenschiff, Berlin 1951, S. 62—64 — 
Hollstein VII, S. 252, 21 — Kat. Albrecht Dürer, Nürnberg 1971, S. 39, Nr. 35 
9 MARIA MIT DER MEERKATZE 
Albrecht Dürer 
Kupferstich, 19,1: 12,2 cm 
Inv.-Nr.: K. I.: 3809 (43/3) 
Der Stich ist in die Zeit um 1498—1500 zu datieren. Das zu dieser Zeit bei Dürer 
besonders stark im Vordergrund stehende Raumgefühl prägt den Landschafts 
hintergrund, der nicht bloß Hintergrund ist, sondern der Raum, in dem Maria 
wahrhaft sitzt. Diese klärende Raumbildung und Einführung der Perspektivsicht 
ist ebenso wie der lyrische Stimmungsgehalt des Blattes auf Eindrücke der ersten 
Italienreise zurückzuführen. Unmittelbare Vorlage für die Landschaftsgestaltung 
dieses Blattes ist Dürers Aquarellstudie des Nürnberger Weiherhauses (London). 
Auch in der Tracht Mariens wird der italienische Einfluß deutlich. Der Mantel fällt 
nicht in spätgotischen wuchtigen Falten oder Zacken zu Boden, sondern schmiegt 
sich, italienischen Vorbildern gemäß, dem Körper an. 
Landschaft und Meerkatze sind nach genauen Naturstudien gearbeitet, tragen aber 
dennoch den Symbolcharakter spätmittelalterlicher Frömmigkeit. Das Weiherhaus 
bringt den Bezug zum „Elfenbeinernen Turm“, die Meerkatze zum gefesselten 
Bösen. 
Lit.: Bartsch 42 — Dodgson, Cat. I, 22 — Meder 30 — Tietze 1,146 — Panofsky 149 — 
Knappe, S. 11 — Hollstein VII, S. 26, Nr. 30 
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