MAK

Volltext: Germanen und Awaren in Romantik, Historismus und Jugendstil

Eindringlichkeit der Szene. Unter Berufung auf ein Zitat in der Kunstchronik 
vom 27. November 1874 meint G. Frodl, das Bild wäre als eine „private Übung, 
als eine in Farbe und Bewegung umgesetzte Eingebung“ zu werten. Hägens 
schicksalhafte Unheimlichkeit und Siegfrieds Tragik werden herausgestellt — so 
wie es der Makart kongeniale Richard Wagner in seiner ersten Siegfried-Dichtung 
von 1848 auch tat, indem er die optimistische Gestalt Siegfrieds, Leben und Tod 
dieses Helden in die Mitte der Handlung stellte. Erst später, im Zusammenhang 
mit der Erweiterung von „Siegfrieds Tod“ zum Nibelungen-Zyklus, verlagerte er 
den Schwerpunkt auf Wotan und steigerte die Tendenz zur tragischen Welt 
anschauung. 
21 ENTWURF ZU EINEM DECKENBILD MIT MOTIVEN AUS DEM 
„RING DES NIBELUNGEN“ 
Hans Makart 
Öl auf Papier (auf Leinwand aufgezogen) 
135 : 135 cm 
Unbezeichnet 
Entstanden um 1870—1872 
Österreichische Galerie, Inv. Nr. 207 a 
Lit.: G. Frodl, Hans Makart, Salzburg 1974, Nr. 170, S. 326 (dort Zusammen 
stellung der gesamten älteren Literatur). — Kat. Babenberger 1976, Nr. 1275. 
Darstellungen (alle im Zusammenhang mit Richard Wagners „Ring der Nibe 
lungen“): („Das Rheingold“, 3. Szene), die Rheintöchter, Brunhilde und die 
Rheintöchter („Götterdämmerung“, 3. Akt), Erda, Siegmund und Sieglinde in 
Hundings Hütte („Die Walküre“, 1. Akt), die Nornen, die Loskaufung Freyas 
(„Das Rheingold“, 4. Szene), die Walküren. In der Mitte die Weltkugel mit dem 
Ring. Die Mittelfiguren der Gruppen an den Gewölbeansätzen auf Goldgrund. 
Die Szenen aus „Rheingold“ und aus „Walküre“ kehren später im großen Nibe 
lungenzyklus wieder. Makart war, trotz großer Wesensverschiedenheit bei schein 
barer Gleichartigkeit, ein Verehrer Richard Wagners gewesen und tief beein 
druckt von dessen Streben nach dem Gesamtkunstwerk. Seinem künstlerischen 
Wesen entsprach die „Bühnenillustration“, die der eigentlichen Historienmalerei 
nicht gleichgesetzt werden kann, die er aber gleichermaßen aus Wagners Dichtung, 
wie aus dem Rausch von dessen Musik entwickeln konnte. 
22 KRIEMHILD AN SIEGFRIEDS BAHRE 
Xylographie nach einem Gemälde von Emil Lauffer 
26,5 : 40,5 cm 
Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, Inv. Nr. 3.001/822 
Lit.: Kat. Babenberger 1976, Nr. 1276 
Emil Lauffer schuf das Gemälde von Kriemhildens Klage 1879 für das Prager 
Rudolphinum. 
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