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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Zweite Reihe: Ingenieur-Wesen, wissenschaftliche und musikalische Instrumente, Unterricht

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In diesem Augenblicke bot die Staatsverwaltung den Eisenbahnen 
die rettende Hand. Fünfundzwanzig Millionen wurden zum Ankäufe 
der im Curse bereits bedeutend gesunkenen Actien der Privat- 
Eisenbahnen verwendet und dadurch die Credit-Fähigkeit der Unter 
nehmungen selbst, sowie der Curs der arg gesunkenen Actien 
gehoben. 
Weiters übernahm die Staatsverwaltung bereits ausgeführte 
oder im Baue begriffene Bahnen in ihr Eigenthum, vollendete und 
erweiterte dieselben. Sie übernahm die Theilstrecke Wien-Gloggnitz 
sammt Neben-Linien nach Laxenburg und Oedenburg der Wien- 
Baaber Bahn, sämmtliehe Linien der ungarischen Central-Bahn, die 
lombardisch-venetianische Ferdinands - Bahn, sowie die Mailand- 
Como-Bahn. 
Trotz angestrengtester Thätigkeit vermochte die Regierung doch 
nicht allein durch den Bau von Staatsbahnen dem österreichischen 
Eisenbahn-Netze jene Ausdehnung zu geben, welche die Interessen 
des Staates und des öffentlichen Verkehres und Handels erheischten. 
Die Staatsverwaltung sah sich daher veranlasst, durch entspre 
chende Reform der einschlägigen Gesetze, sowie durch Gewährung 
umfassender Begünstigungen bei Ertheilung von Eisenbahn - Con- 
cessionen die Privat-Thätigkeit zum Ausbau des Eisenbahü-Netzes 
heranzuziehen. 
Sie überliess dem entsprechend mit Uebereinkommen vom 
20. Juli 1853 der Donau-Dampfschifffahrt den bereits in Angriff 
genommenen Bau der Mohacs-Fünfkirchner Bahn, und am 15. Jän 
ner 1854 ertheilte sie mehreren Kohlenwerks-Besitzern das Privi 
legium zum Bau und Betrieb einer Locomotiv-Bahn von Brünn nach 
Rossitz und zu den Gruben des Rossitzer Kohlenbeckens. 
Nachdem am 14. September 1854 ein in diesem Sinne verfasstes 
neues Concessions - Gesetz erlassen war, erhielten E. Merk und 
H. D. v. Lindheim am 19. October 1854 unter der Firma k. k. priv. 
Kaiserin Elisabeth-Bahn die Concession zur Erbauung einer Linie von 
Wien nach Salzburg. 
In kurzer Aufeinanderfolge wurden folgende Bahnen concessionirt, 
und zwar:
	        
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