134
Die Tunnels sind grösstentheils mit Ziegeln ausgemauert und
mit ornamentalen Quaderstein-Portalen geziert.
Der Oberbau wurde stärker construirt als bei irgend einem der
bis dahin bestandenen Bahnen.
Die breitbasigen Schienen wogen 26 9 Zoll-Pfund per laufenden
Fuss, sie ruhten in schmiedeisernen Unterlags - Platten auf Quer-
Schwellen, welche ihrerseits mit Unterzugs - Langschwellen durch
Winkeleisen und Schrauben fest verbunden waren und erhielten mittelst
schraubenartig gewundener Nägel (später mittelst Haken-Nägel)
ihre Befestigung auf den Querschw r ellen.
Die Schienen wurden an den Stössen durch Laschen verbunden *).
Die Bettung aus Schlägelschotter ist im Bahnkörper zwischen
Stein-Banquetten eingelagert.
Die Ueberhöhung des äusseren Schienenstranges in den Curven
wurde im Maximum mit 4" 8'" gleich 133 mm.; die Geleise-Erwei
terung mit 1" gleich 26 mm. im Maximum angesetzt.
Für die Ausweichungen wurde der neu construirte sogenannte
Sicherheitswechsel mit der vom k. k. Ingenieur Wolf Bender con-
struirten Ausrück-Vorrichtung und beleuchtbaren paraboloidischen
Signal-Scheibe angewendet**).
Die Herzstücke, sowie die Leitschienen waren aus gewöhnlichen
Schienen gebildet, zur Sicherung der Herzspitzen w urden schmied
eiserne Herzschämel eingelegt.
Die Hochbauten unterscheiden sich wenig von denen der anderen
Linien.
Jede Station ist für Wasser- und Brenn-Material-Abfassung
eingerichtet; das zur Speisung der Locomotive erforderliche Wasser
wird theils durch Dampfmaschinen aus Brunnen, theils mittelst Rohr
leitungen oft aus grossen Entfernungen von Gebirgsquellen den
Stationen zugeführt.
*) Die durch den amerikanischen Ingenieur Trimble erfundene
Laschen-Yerbindung bei breitbasigen Schienen wurde in Europa zuerst bei
der Semmering- und Cöln-Mindener Bahn in Anwendung gebracht und
erhielt sodann mit staunenswerter Schnelligkeit allgemeine Verwendung.
**) Diese Weiche sammt Signal-Scheibe wurde sodann auf den Öster
reichischen Bahnen allgemein eingeführt.