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wird. Hiebei kömmt Santorin-Mörtel fast ausschliesslich zur Anwen
dung und dient zur Anfertigung des Guss-Mauerwerkes ein inniges
Gemenge von gelöschtem Kalke, Santorin-Erde und Schlögelsehotter
im üblichen Verhältnisse von 1:24:2'4.
Die Benützung der Santorin-Erde basirt auf die im Jahre 1842
von der k. k. küstenländischen Bau-Direction in Triest gemachten
Versuche*), deren Resultate sich im Lauf der Zeiten so bewährt
haben, dass das ebenso billige als vortreffliche hydraulische Binde-
Mittel sich nun der allgemeinsten Anwendung bei den von der See-
Behörde ausgeführten Wasserbauten erfreut. Im Laufe von zwei
Jahrzehnten sind nicht weniger denn 40.000 Cubik-Meter Santorin-
Erde verwendet worden.
Nach gehöriger Erhärtung des Beton-Mauerwerkes werden die
Umfassungs- respective Quai-Mauern (über Wasser) in Quadern
mit hydraulischem Mörtel ausgeführt und schliesslich die Erd-
Anschüttung besorgt. Bei Dämmen wird die äussere Böschung
noch überdiess durch einen Steinwurf von mehr oder weniger
grossen Blöcken geschützt. Das ohne Unterschied verwendete
Material ist Sand- oder Kalkstein, je nach den Brüchen des
Ortes.
Das bis jetzt bewährte System der Fundirung auf Steinwürfen
wurde auch für die grossen Bauten in Triest und Fiume beibehalten.
Bezüglich der Herstellung von Quai- und Molo-Mauern wird das
in Frankreich in grossem Maassstabe angewendete System der künst
lichen Blöcke adoptirt; ein System, welches sich in Triest bei der
durch den Schlammboden hervorgerufenen Notwendigkeit der theil-
weisen Reconstruction der bereits errichteten Quai-Mauern als prak
tisch bewährt hat. Das zur Verwendung kommende Material ist
ausschliesslich Kalkstein und zur Mauerung der Blöcke wird hydrau
lischer Kalk von Lafarge in Frankreich verwendet.
2. Hafen-Ausrüstung. Die Herstellung von geschützten
Bassins, respective die Einrahmung von Wasserflächen mit Quai-
*) Siehe Förster’s „Allgemeine Bau-Zeitung“ 1842 „über die Eigen
schaften der Santorin-Erde und die von der k. k. küstenländischen Bau-
Direction in Triest damit angestellten Versuche.“
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