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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Zweite Reihe: Ingenieur-Wesen, wissenschaftliche und musikalische Instrumente, Unterricht

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wird. Hiebei kömmt Santorin-Mörtel fast ausschliesslich zur Anwen 
dung und dient zur Anfertigung des Guss-Mauerwerkes ein inniges 
Gemenge von gelöschtem Kalke, Santorin-Erde und Schlögelsehotter 
im üblichen Verhältnisse von 1:24:2'4. 
Die Benützung der Santorin-Erde basirt auf die im Jahre 1842 
von der k. k. küstenländischen Bau-Direction in Triest gemachten 
Versuche*), deren Resultate sich im Lauf der Zeiten so bewährt 
haben, dass das ebenso billige als vortreffliche hydraulische Binde- 
Mittel sich nun der allgemeinsten Anwendung bei den von der See- 
Behörde ausgeführten Wasserbauten erfreut. Im Laufe von zwei 
Jahrzehnten sind nicht weniger denn 40.000 Cubik-Meter Santorin- 
Erde verwendet worden. 
Nach gehöriger Erhärtung des Beton-Mauerwerkes werden die 
Umfassungs- respective Quai-Mauern (über Wasser) in Quadern 
mit hydraulischem Mörtel ausgeführt und schliesslich die Erd- 
Anschüttung besorgt. Bei Dämmen wird die äussere Böschung 
noch überdiess durch einen Steinwurf von mehr oder weniger 
grossen Blöcken geschützt. Das ohne Unterschied verwendete 
Material ist Sand- oder Kalkstein, je nach den Brüchen des 
Ortes. 
Das bis jetzt bewährte System der Fundirung auf Steinwürfen 
wurde auch für die grossen Bauten in Triest und Fiume beibehalten. 
Bezüglich der Herstellung von Quai- und Molo-Mauern wird das 
in Frankreich in grossem Maassstabe angewendete System der künst 
lichen Blöcke adoptirt; ein System, welches sich in Triest bei der 
durch den Schlammboden hervorgerufenen Notwendigkeit der theil- 
weisen Reconstruction der bereits errichteten Quai-Mauern als prak 
tisch bewährt hat. Das zur Verwendung kommende Material ist 
ausschliesslich Kalkstein und zur Mauerung der Blöcke wird hydrau 
lischer Kalk von Lafarge in Frankreich verwendet. 
2. Hafen-Ausrüstung. Die Herstellung von geschützten 
Bassins, respective die Einrahmung von Wasserflächen mit Quai- 
*) Siehe Förster’s „Allgemeine Bau-Zeitung“ 1842 „über die Eigen 
schaften der Santorin-Erde und die von der k. k. küstenländischen Bau- 
Direction in Triest damit angestellten Versuche.“ 
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