248
Novara-Expedition und später an der österreichischen Expedition
nach Ost-Asien. Ferd. Hochstetter begleitet als Geolog die Novara-
Expedition, forscht selbständig in Neu-Seeland, 1871 in Rumelien,
1872 im Ural. G. Frauenfeld und Johann Zelebor gleichfalls Theil-
nehmer an der Novara-Expedition, machen sich verdient durch umfas
sende zoologische Sammlungen, J. Seileny bringt ein reiches Album
landschaftlicher und ethnographischer Darstellungen von der Reise
zurück. Th. Kotschy bereist den eilicischen Taurus, Armenien und
Pontus und macht wiederholt Cypern, das zweitemal mit Franz Unger
zum Gegenstände der Forschung. J. E. Pollak hat Persien, wo er
längere Zeit heimisch war, F. Kanitz die Balkan-Länder, in denen er
w ie kein anderer heimisch ist, nach allen Richtungen dem geographi
schen Verständniss geöffnet, während C. Peters an der untern Donau,
namentlich in der Dobrutscha neue Lichter auf Land und Leute warf.
Der wissenschaftlichen Verwertung harren noch die Reise-Ergebnisse
Ernst Marno’s, der nach dreijähriger Thätigkeit im Innern von Afrika
eben in die Heimat zürückkehrt, und der österreichisch-ungarischen
Nordpol-Expedition, von der wir hoffen wollen, dass sie, auf glück
licher Bahn zu dem ihr vorgesteckten heiss ersehnten Ziele, in diesem
Augenblick die herben Erfahrungen ihres ersten Polar-Winters hinter
sich hat.
Den Anspruch auf wissenschaftliche Geltung haben ihre Führer
Weyprecht und Payer durch die Recognoscirung des Polar-Beckens
zwischen Spitzbergen und Novaja Semlja (1871) sich redlich
erworben, und Payer insbesondere noch durch seinen erfolgreichen
Antheil an der zweiten deutschen Nordpol-Expedition, bei der es
seinem Landsmann und Genossen G. Laube beschieden war, die
Katastrophe der „Hansa“ und die denkwürdige Fahrt auf der
Eisscholle mitzumachen. Wir schliessen die Reihe mit dem edlen
Förderer geographischer Interessen, Hans Grafen v. Wilczek, der
1864 die Krim bereist, 1867 und 1869 zwei Winter im Atlas zuge
bracht hat, und dessen jüngste Fahrt nach Novaja Semlja und die
Pecora aufwärts durch Russland (mit Freiherrn v. Sterneck und
dem Geologen Höfer) interessantes Material zur Kenntniss jener
Strecken in Aussicht stellt.