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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Zweite Reihe: Ingenieur-Wesen, wissenschaftliche und musikalische Instrumente, Unterricht

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Als Oesterreich 1814 in den Wiederbesitz der Lombardie 
gelangte, wurde auch das zu Mailand unter dem Ingenieur-Geo 
graphen Oberst Campana bestandene „Deposito della guerra“ mit 
dem Personale als Militär-geographisches Institut beibehalten, die 
Officiere dem General-Stabe zugetheilt, und bis zum Jahre 1820 die 
Lombardie-Venedig und Parma, vom Jahre 1820 bis 1822 Modena, 
1822 bis 1825 Neapel, endlich zwischen 1841 und 1843 Toscana 
und der Kirchenstaat, theils im einfachen, theils im Zweidrittelmaasse 
(gestützt auf den Meridian von Mailand) verzeichnet. Im Jahre 1839 
erfolgte die Vereinigung des „Deposito della guerra“ mit der zu 
Wien etablirt gewesenen topographisch-lithographischen Anstalt 
des General-Stabes, nunmehr unter dem Titel „Militär-geographisches 
Institut.“ 
Die Oberleitung behielt der General-Quartiermeister-Stab, das 
Institut selbst wurde unter die Direktion des Obersten Campana, 
später unter jene des General-Major Freiherrn von Skribanek gestellt; 
1840 der Grundstein zu dem gegenwärtigen Instituts-Gebäude gelegt 
und dieses 1842 vollendet. 
Um ein permanentes Personale zur Verfügung zu haben, das in 
den verschiedenen Feld- und Bureaux-Arbeiten hinlänglich geübt und 
in den einschlägigen Fächern bewandert sei, wurde im Jahre 1851 
die Errichtung des Militär-Ingenieurs-Geographen-Corps angeordnet, 
dieses jedoch 1860 wieder aufgelöst. 
Im Jahre 1853 übernahm Oberst von Fligely die Direction des 
Militär - geographischen Instituts, welchem die Erweiterung des 
Gebäudes (1854), die Einführung der Photographie (1853), sodann die 
abermalige Vergrösserung des Baues (1863) und die Versetzung 
des Instituts-Observatoriums von der Neuthor-Bastei in das Gebäude 
der Anstalt zu verdanken ist. 
Mit der Errichtung des Instituts*) und der Activirung einer 
geographischen Commission, welcher, unter Vorsitz des damaligen 
*) 20,158.000 Abdrücke und mehr als 4000 photographische Copien, die 
seit Bestehen des militärisch-geographischen Instituts d. h. seit dem Jahre 
1841 bis heute geliefert wurden, bezeugen in quantitativer Beziehung die 
Thätigkeit und Leistungs-Fähigkeit dieser Anstalt, die durch die Maassnah- 
men der jüngsten Zeit noch wesentlich gesteigert werden dürfte. 
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