felder’s, hatten, wie das Tagebuch zeigt, Zeichnungen geliefert und
die Gelegenheit gehabt, den mannigfachen lithographischen Versuchen
dieses genialen Mannes anzuwohnen.
Den ersten Ueberdruck eines, vom Hauptmann Pilatti schraffir-
ten Modells, finden wir in Schell’s Oesterreichischer Militärischer Zeit
schrift vom Jahre 1820, das Verfahren, parallele Linien mittelst
Maschinell auf Plänen zu volltühren, wurde der Katastral-Direction
überwiesen. Schon im Jahre 1820 wurden die Umgebungen von Pest
im Maassstabe 1 : 14400 aufgenommen, und lithographirt. Es war
diess der erste lithographirte Sehraften-Plan grösseren Umfanges. In
demselben Jahre war auch die lithographische Anfertigung der Admi-
nistrativ-Karte des Küstenlandes angeordnet worden.
Die Terrain-Zeichnung mit Aqua tinta wurde kurz nach dem
erneuerten Versuche Engelmann’s zu Paris 1819, schon im Jahre 1822
vom Oberlieutenant Weiden durch Darstellung des Monte rosa in
der Kartographie mit einigem Erfolg durchgeführt, jedoch nicht fort
gesetzt. Der jetzige P. Z. M. Ritter v. Hauslab, an dessen Namen sich
viele bedeutende Fortschritte in der Topographie knüpfen, hatte als
Professor der Genie-Akademie ungefähr 1825 den ersten Zeichen-
Schlüssel entworfen, der in den folgenden Jahren vom Hauptmann
Hofbauer ergänzt, 1827 vom General-Stabe adoptirt wurde.
Ebenso verdanken wir im Jahre 1825 der Anregung des dama
ligen Hauptmanns Hauslab nicht nur die Aufnahme Badens und der
Umgebung von Wien, sondern auch die lithographische Vervielfäl
tigung dieser Schralfen-Pläne, die 1828 und 1829 im Farbendrucke
und Kreide (Cbromo-Lithographie) erschienen. Oberlieutenant Kuhn,
gegenwärtig österreichischer Reichs-Kriegs - Minister, hatte 1842
nach eigener Aufnahme die Umgebungen Verona’s mit chemischer
Tinte auf Stein gezeichnet. Die für die damalige Zeit sehr bemerkens
werte Arbeit, welche viele Jahre benützt, später nach dem Originale
in Stein gestochen wurde, steht noch heutigen Tages in Verwendung.
Sowohl vom Militär-geographischen-, wie von Privat-Instituten
sind überdiess seit Sennefelder die verschiedenartigsten Aetz- und
Vervielfältigungs-Versuche auf Kupfer und Stein durchgeführt, von
ersteren jedoch nicht veröffentlicht worden.