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Manuscript - Karten neuester Periode bestehen von Herrn
L. Hugl, Heer und Major Hartlieb, von Letzterem eine solche mit
beweglichem Horizonte in höchst präciser Ausführung.
Am 23. Mai 1772 hatte die Kaiserin Maria Theresia den
Schulbücher-Verlag zu Wien gegründet und der Hirection das Recht
eingeräumt, jede Sorte von Büchern, Schriften, Tabellen etc., die für
den Schulunterricht nötig sein sollten, ausschliesslich zu erzeugen und
die Lehrmittel unter den möglichst billigen Bedingungen zu verbreiten.
Im Verlaufe der Zeit wurde dieses Recht auch andern Kron-
Ländern zuerkannt.
Die Erzeugung der Schulkarten war wohl in dem Privilegium
einbegriffen, doch fehlten im vorigen Jahrhunderte Quellen und
Materialien, um für den geographischen Unterricht die kartographi
schen Behelfe herzustellen.
Kartographen und Privat-Institute sorgten über Anregung der
Professoren für diese Lehrmittel. Für den Vortrag in höheren
Schulen wurde das nötige Karten - Material von den Professoren
selbst nach eigener Wahl und Vortragsweise theils beigestellt, theils
anempfohlen.
Vom Beginne dieses Jahrhunderts bis gegen das Jahr 1820
wurden die Karten für Mittelschulen den betreffenden Büchern der
Geographie zugebunden, vom Jahre 1820 solche in einem Atlas
zusammengeheftet ; neuerer Zeit aber die Wahl der Karten den Pro
fessoren überlassen, dieselben jedoch immer auf die bemerkens
werten Erscheinungen in diesem Fache aufmerksam gemacht. Ein
grosser Theil der Landkarten ist, nebst dem Bilderwerke der schäd
lichen Schmetterlinge im Schulbücher-Verlag in verschiedenen
Sprachen vorräthig.
Im Jahre 1854 wurden für den Anschauungs-Unterricht die
grossen Wandkarten von Scheda entworfen. Sie bestehen auch als
blosse Geripp-orographische und hydrographische Karten, um vom
Schüler adjustirt und ergänzt zu werden.
Ein wesentlicher Fortschritt ist durch die Einführung der hypso
metrischen Kronlands-Karten von Streffleur und Steinhäuser, dann
der Relief-Karten zu verzeichnen.
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