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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Zweite Reihe: Ingenieur-Wesen, wissenschaftliche und musikalische Instrumente, Unterricht

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Demungeaehtet hat sich seit undenklichen Zeiten das Papier in 
den verschiedensten Qualitäts-Abstufungen bis auf die gegenwärtige 
Periode für die kartographischen Erzeugnisse am besten benützen 
lassen. 
Globen und Planetarien wurden gleichwie die Himmelskarten 
im verflossenen Jahrhundert aus dem Auslande, speciell von Nürn 
berg, Amsterdam und Leipzig, bezogen, allwo sich die Erzeugung 
dieser Kunst-Artikel so zu sagen vererbt hatte. 
Zwischen 1750 und 1820 wurden in Oesterreich Globen nur 
selten und immer nur über specielle Bestellung von Mechanikern 
erzeugt. 
Ueber Auftrag des Kunsthändlers Schreivogel hatte Schöninger 
im Jahre 1815 einen 9zölligen Erd-Globus nach dem Entwürfe 
Biedl-Leuenstern’s construirt. Eine bemerkenswerte Arbeit tauchte 
im Jahre 1822 von Mathias Zibermayer in Graz auf, der einen Erd- 
Globus unter dem Namen Chrono-Globium bei Mollo und Trentsenski 
in Wien erscheinen liess. Derselbe ist innerhalb einer Glaskugel, die 
den Sternenhimmel darstellt, angebracht und kann durch eine Kurbel 
in Bewegung gesetzt werden. 
Um die gleiche Zeit wurde von den Schülern des k. k. Bom- 
bardier-Corps zu Wien das Segment einer Erdkugel mit dem Halb 
messer von 8 Schuh, jedoch nur den Abriss von Europa enthaltend, 
angefertigt *). 
In den Jahren 1822, 1824 und 1828 verfertigten Hauptmann 
Jüttner und Lieutenant Letany in Prag, Erd- und Himmelskugeln, 
auch Ringkugeln mit Darstellung unseres Planeten-Systems und 
lieferten auch die Beschreibung hiezu. 1838 wurden vom Erstgenann 
ten Karten-Segmente für einen 2schuhigen Globus entworfen und in 
Kupfer gestochen. Der Firma Schöninger zu Wien ward die Con- 
struction der Kugeln übertragen. Diese Globen zählen noch heute zu 
den besten. 
1837 construirte Sturm Taschen-Globen, Merklas in Prag solche 
in drei verschiedenen Formen. 
*) In der technischen Militär-Akademie zu Weisskirchen in Mähren .
	        
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