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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Zweite Reihe: Ingenieur-Wesen, wissenschaftliche und musikalische Instrumente, Unterricht

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von A. Fischer v. Kösslerstamm. Das Ingangsetzen langer Züge, bei 
steif- und festgekuppelten Wagen ist durch Einschaltung elastischer 
Mittel hinter die Zughaken erleichtert worden und benützt man häufig 
eine Blattfeder, auf deren Mitte die kurze Zugstange, auf deren Enden 
die Pufferstangen des Fahrzeuges wirken. Der durchgehenden Zug 
vorrichtung gegenüber muss diese Einrichtung als unvollkommen 
bezeichnet werden. Bei jener sitzen die Zughaken an den Enden der 
gemeinschaftlichen festen Stange, welche in ihrer Mitte eine Schnecken 
feder oder Kautschuk trägt. Beim Anziehen wird, bevor sich das Fahr 
zeug zu bewegen beginnt, zuerst die Feder, die sich gegen die Traversen 
des Traggerippes stemmt, zusammengedrückt, der Zughaken um die 
Länge des Federspiels herausgezogen. Hiedurch erzielt sich ein 
gradatimes Vorrücken der Wagen des Zuges, das hiebei bedingte 
sanfte Anfahren erleichtert die Ingangsetzung, die Schonung der Zug 
maschine und Wagen, besonders ihrer Traggerippe, welche überdiess 
constructiv günstiger ausgeführt werden können. 
Demzufolge ist die durchgehende Zugvorrichtung durch die 
technischen Bestimmungen des Vereins deutscher Eisenbahn-Ver 
waltungen amtlich empfohlen worden. 
Biener und Salzmann erfanden 1854 die bekannte selbst- 
wirkende Pufferbremse. Die zurückgeheuden Pufferstangen wirken 
beim Zusammenrücken der Wagen auf Hebel, welche die Bremszug- 
Stangen anziehen. Nebstdem ist die Bremse auslösbar und auch durch 
Spindel und Kurbel zu handhaben. Mattivi nahm 1854 ein Patent 
auf eine Bremse gleichen Princips aber mit weniger einfachem 
Mechanismus; A. Lindner construirte 1856 eine Vorrichtung zum 
selbsttätigen Nachrücken der Bremsklötze nach Maassgabe ihrer 
Abnützung; Meyer, Berndt und Teller patentirten 1861 eine elek 
trische Bremse; V. Osimitsch 1866 eine Vorrichtung zu gleichem 
Zwecke wie A. Lindner, endlich wandte eben deshalb J. Zeh an der 
Bremsspindel eine zweite Führungsmutter mit steilerem Gewinde an. 
Verbesserungen an Kuppelungen erfanden Winter und Stradal. 
Letzterer verpflanzt den durch den Zug bewirkten Druck auf zwei 
Puncte, indem er der Kuppel oder der Zugstange zwei symmetrische 
Gelenkhebel anfügt, Ersterer construirt eine selbstwirkende Wagen-
	        
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