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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Zweite Reihe: Ingenieur-Wesen, wissenschaftliche und musikalische Instrumente, Unterricht

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Stiefel entsteht jetzt ein luftleerer Kaum, der schliesslich durch eine 
Selbststeuerung in Verbindung mit der zum Kecipienten führenden 
Röhre gesetzt wird. Die herüber gesaugte Luft wird beim erneuerten 
Emporgange des Stahl-Kolbens durch den Hals vertrieben, wobei 
das Quecksilber oberhalb des Ventils zum anderen niederfällt und 
den schädlichen Raum bekämpft. Befindet sich ober dem Zapfen- 
Ventil ein vorher ausgepumpter Ballon, so kommt man nach Pro 
fessor Waltenhofen mittelst dieser Pumpe fast bis an ein Vacuum, 
welches das elektrische Licht nicht mehr durchlässt. Kravogl’s Pumpe 
hat auf der Pariser Ausstellung den ungeteilten Beifall der Fach 
männer erregt. Die Quecksilber-Luftpumpe (Barometer-Luftpumpe) 
von Professor Töpler in Graz ist eine interessante Modification der 
oben angeführten Geisslerischen Luftpumpe, deren doppelt durch 
bohrter Hahn bei ihr wegfällt. Sie wurde von Professor Töpler 1862 
veröffentlicht, und gegenwärtig verfertigt sie Hof-Mechaniker Hauck 
in Wien. 
Auf dem Gewichtsverluste in der Luft, welcher bei Körpern, die 
in ihrem Gesammt-Gewichte leichter als die verdrängte Luttmenge 
sind, zum Auftriebe wird, beruht das Steigen der Luft-Ballon e. 
Bekanntlich wurde der Ballon mit erwärmter Luft 17b5 von den 
Gebrüdern Montgolfier und kurze Zeit darauf, noch im selben Jahie, 
der mit Wasserstoff-Gas gefüllte Ballon von Professor Charles in 
Paris erfunden. Schon 1784 veranstaltete Caspar Stuwer wiederholte 
Auffahrten mit je drei Gefährten im Wiener Prater und erreichte 
dabei eine ansehnliche Höhe, soweit es die am Ballon befestigten 
Seile gestatteten. Frei aufzusteigen war damals noch verboten; doch 
währte es nicht lange, so fanden auch freie Auffahrten statt. Der 
Anblick einer solchen war es, welcher den Uhrmacher Jakob Degen 
in Wien auf den Versuch führte, sich mit Hilfe grosser Flügel in die 
Luft zu schwingen und darin fortzubewegen. Im geschlossenen 
Raume ergänzte ein Gegengewicht, im Freien ein Luft-Ballon die 
nicht genügende Steigkraft; doch muss man die 1808 angestellten 
Versuche, da zwei Drittel der Last durch Flügelschlag gehoben 
wurden, als theilweise gelungen bezeichnen. Im Jahre 1812 
zeichnete J. Ressel eine archimedische Schraube mit dem Plane,
	        
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