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überaus empfindliches Thermometer, ein Maximum-Minimum-
Thermometer nach Principien, welche noch heut zu Tage als gütig
anerkannt werden, ein Hygrometer, welches den Grad der höchsten
und tiefsten Luft-Feuchtigkeit anzeigte u. s. f.
Josef Mörstadt (erst Assistent an der Wiener Sternwarte, später
politischer Beamter, zuletzt in der Eigenschaft eines Statthalterei-
Kathes) beschäftigte sich viel mit der Herstellung genau calibrirter
Thermometer; bei der Naturforscher-Versammlung zu Prag zeigte
er einen Apparat vor, in welchem durch die Ausdehnung des Queck
silbers in einem Kasten von Eisenblech ein Schwimmer in Bewegung
gesetzt und eine Aufzeichnung der Temperatur-Aenderungen erhalten
wurde.
Allgemeinere Verbreitung hatHolzmann’s (Uhrmacher in Wien)
Metall-Thermometer gefunden (Jahrbücher des k. k. polytechnischen
Instituts, BandL, S. 203). Der eigentliche thermometrische Theil des
selben ist ein bogenförmiges Doppelplättchen aus Eisen und Messing
oder aus Platin und Messing, an welchem letzteres Metall den inneru
Theil umgibt. Mittelst eines Bechens und Getriebe wird ein Zeiger in
Bewegung gesetzt.
Mit der Herstellung verkürzter und leichter transportabler Baro
meter beschäftigten sich Prechtl (Jahrbücher des polytechnischen
Institutes IV. Band, S. 284, XX. Band, S. 177), Brunner von Watte-
wyl (Poppendorft"s Annalen XII., S. 585) und Kreü (Sitzungs-Berichte
der k. Akademie December-Heft 1854).
Gintl (erst Professor, später Director des k. k. Staats-Telegra
phen), sowie der früher genannte Mörstadt beschäftigten sich mit dem
Thermo-Hypsometer. wiesen die Verwendbarkeit dieses Instrumentes
nach und gaben Verbesserungen in der Einrichtung des Siede-
Gefässes an.
Einen wesentlichen Einfluss auf die vermehrte und verbesserte
Herstellung von meteorologischen Instrumenten nahm die mit a. h.
Entsehliessung vom 23. Juli 1851 erfolgte Errichtung der k. k.
Central-Anstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus als eines
Sammelpunctes für die an verschiedenen Orten der Monarchie ange-
stellten Beobachtungen und eines Muster-Observatoriums.