mit Petroleum und natürlichem Paraffin, nicht bestehen konnte.
Auch an anderen Puncten der Monarchie, widmete man der rationellen
Verwertung des Torfes eine grosse Aufinerksamkeit, so namentlich
im Salzburgischen in den Jahren 1854 — 1857.
Die Steinkohle wird ihre gehörige Würdigung an anderer Stelle
finden, ihr Vorkommen bestimmt den Standort der Fabriken, wie
gewisse Bodenbestandtheile den gewisser Pflanzen, und in dem Masse,
als neue Kohlenfelder entdeckt und aufgeschlossen werden, schlägt
die Industrie ihre Wurzeln und verlässt die holzreichen Berggelände
und waldbedeckteu Ebenen.
Am Anfänge unseres Jahrhundertes waren für Wien nur die
Wandorfer Kohle (bei Oedenburg), welche im Jahre 1761 von einem
schwäbischen Nagelschmiede entdeckt und deren Gruben im Jahre
1793 von der k. k. Canalbau-Gesellschaft angekauft wurden, ferner
die Kohlen von Klingenfurt und Schauerleithen bei Wiener-Neustadt,
und endlich jene von Thallern*) wichtig.
Mährische Steinkohle, welche in den Alaunsiedereien Anwendung
fand, kam allerdings auch zu Wagen nach Wien und wurde hier
zu den ersten Versuchen über die Gasbeleuchtung angewendet.
Kieshaltige Steinkohle wurde in Böhmen und zwar auf der Herr
schaft Kadnitz in den Jahren 1570—1580 zur Alaun-Fabrication
verwendet, als Brenn-Material aber stand damals nur Braunkohle in
Anwendung, von deren Vorkommen im Elbogener Kreise Peter Albin
in seiner „Meissner Chronik“ viel zu erzählen weiss. Am Anfänge des
17. Jahrhundertes fand Stein- und Braunkohle durch Hans Weidlich
als Brenn-Material zur Alaun-Fabrication, Kalkbrennerei etc. bedeu
tende Anwendung. Allein ein grösserer Verbrauch beginnt doch erst
in der Mitte des 18. Jahrhundertes, als sich in Böhmen schon die
*) Die Zufuhr von Steinkohle nach Wien betrug:
1803: 71.228 Wiener Centner
1815: 46.970 „
1867: 6,717.978 Zoll-Centner
1870:11,921.971 „
(Die des Holzes im Jahre 1867: 161,411 und im Jahre 1870: 144.748 Klft.)
Auf der Donau wurde nur die, vornehmlich zur Ziegelbrennerei taugliche
Kohle von Thallern im Gewichte von 380.000 Centner zugeführt. Die
Gesammtmenge der Kohlenausbeute Oesterreichs betrug im Jahre 1865:
50,658.667 Wiener Ctr. Stein- und 39,864.639 Wiener Ctr. Braunkohle.