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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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eingeführt worden, so vom Apotheker Schrötter und vom Weinhändler 
Semler in OLmütz, vom Wirtschaftsrath Andre in Brünn und von der 
Schafwoll-Spinnerei in ßeichenberg. 
Mit der Beleuchtung der öffentlichen Strassen im Allgemeinen 
begann man in Wien im Jahre 1687 und zwar anfangs mit 2000, 
später mit 3000 Lampen, die mit Klauenfett gespeist und von den 
„Hausmeistern,“ wenn Abends durch Läuten des „Brennglöckleins“ 
hiezu das Zeichen gegeben war, angezündet wurden. Den Hausmeistern 
oblag es auch, täglich die Lampen abzunehmen und am Lampen- 
Amte füllen zu lassen. 
Im Jahre 1776 wurden neue, vom Hofrath von Sonnenfels 
angegebene, kugelförmige Laternen aus weissem Glase eingeführt, 
und bis zum Jahre 1829 die Stadt ausschliesslich mit Oel beleuchtet. 
In diesem Jahre errichtete der Apotheker Dr. Pfändler in der 
Kossau eine Anstalt zur Erzeugung von tragbarem Gas und gründete 
die österreichische Gasbeleuchtungsgesellschaft, welche im Jahre 1832 
(14. Mai) die Bewilligung erhielt, eine Gasleitungsröhre in die innere 
Stadt zu leiten. In den Jahren 1839—1843 suchte die Gesellschaft 
wiederholt um die Gestattung an, das Gaslicht zur Strassenbeleuchtung 
anzuwenden, was ihr auch, und zwar zunächst am Mehlmarkt und 
Michaelerplatz und später am Graben, Stock im Eisen, Haarmarkt, 
Hohenmarkt und am Schottendamm bewilligt wurde. 
Mittlerweile hatte sich in Fünfhaus die englische Gesellschaft 
etablirt, welche die Kechte der österreichischen ablöste und die 
Beleuchtung der inneren Stadt am 10. Mai 1845, die der ganzen 
Stadt am 9. Februar 1852 übernahm. 
Die k. k. nieder-österreichische Landes-Irrenanstalt richtete im 
Jahre 1853 die Holzgasbeleuchtung eiu und ging 10 Jahre später 
auf Steinkohlengas über. 
Gegenwärtig wird die Gaserzeugung sowohl von der englischen 
Gesellschaft, als auch von der österreichischen Gasbeleuchtungs- 
Gesellschaft, und zwar von letzterer für einen Theil der Vororte und 
für das neue Opernhaus (mit 4500 Flammen), betrieben. 
Anfangs Jänner 1867 waren bei der öffentlichen Beleuchtung 
der inneren Stadt und der 8 Vorstadt-Bezirke Wiens 7581 Flammen in
	        
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