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beim Graben eines Brunnens entdeckte Vorkommen von Eisenkies
gegründet war und schon im Jahre 1786: 300 Personen beschäf
tigte. Dasselbe wurde ursprünglich von einer Gesellschaft betrieben,
ging dann auf die gräflich Schönbom’sche Familie über, welche
besonders die Schwefelgewinnung betrieb, und kam später auf die
Fürsten Auersperg, welche dem Etablissement bald eine grosse Erwei
terung gaben.
Die Abscheidung des Vitriolöls durch Destillation des calcinirten
'Vitriols, welche zuerst Basilius Valentinus im 15. Jahrhunderte ange
geben und deren fabriksmässigen Betrieb J. C. Bernhard 1755
beschrieben hat, wurde in Oesterreich zuerst in Gross-Lukawitz im
Jahre 1778 durch den Bergverwalter Johann Czischek, nach dem
damals schon am Harze üblichen Verfahren, eingeführt, später aber
wieder aufgegeben und der in Böhmen erzeugte Vitriolstein sogar
nach Sachsen zum Behufe der Vitriolöl-Bereitung exportirt.
Das ^ ei dienst, diesen Industrie-Zweig (die sogenannte Oleum-
Brennerei) bleibend in Oesterreich eingeführt zu haben, gebührt dem
Industriellen Johann David Starck*), welcher sich in seiner Jugend
mit der Branntwein-Brennerei beschäftigt hatte, dann einen kleinen
Kramladen betrieb, später sich der Mousselin-Weberei widmete und
schon im Jahre 1792 das Messingwerk in Silberbach pachtete und
daselbst aus gekauftem Eisenvitriol mit Holzfeuerung das Vitriolöl
destillirte. Später acquirirte er das Mineralwerk Hromitz, wo er
den vorkommenden Alaunschiefer zur Darstellung von Vitriolstein
benutzte.
mehrfache Privilegien, so „das Monopol des Urins in allen Städten zu seiner
Fabncation“, erhielt.
In den Jahren 1540—1580 entstanden die Mineralwerke bei Görkau
Ossek Ivomotau (dies_es,war später im Jahre 1790 das bedeutendste), Kunfer-
berg, bei Elbogen, bei IDivie, Darowa und Chomle auf der Herrschaft Radnic
u. a. m.; im Jahre 1587 war die Gewerkschaft auf den Gründen des Adam
Paul von blawata zu Bistnc die bedeutendste; allein zur selben Zeit erregten
diese Werke auch schon die Besorgniss des Kaisers Rudolf wegen des durch
dieselben verursachten Holzverbrauches, obwohl schon im Jahre 1550 Bohu-
slaw Felix von Lobkowitz, damals Berghauptmann in Joachimsthal, zuerst
in Böhmen Steinkohlen gefunden hatte.
her 1841 ^ e ' ,0ren ZU ^ ras ^ tz am ^ ^lai U7®, gestorben am 10. Novem-