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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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(dessen Gegenwart der Bergeleve C. Schmitz 1812 nachgewiesen 
hatte), wurde an verschiedenen Orten, namentlich im Salzburgischen, 
aber auch zu Agordo, Gr.-Fragant in Kärnten, zu Kalwang in Steier 
mark, endlich auch im Auslande, in Baiern und Sachsen, bereitet. 
Dieser Vitriol war so beliebt, dass er am Anfänge des Jahrhuudertes 
sogar fälschlich durch Mischen von Eisen- und Kupfer-Vitriol bereitet 
wurde, und ist jetzt im Handel fast ganz verschwunden. Er wurde 
in 3 Sorten geliefert und zwar mit den Namen Zwei-, Drei-, Vier- 
Adler-Vitriol, die letzte Sorte war die Kupferreichste. Ein noch 
kupferreicherer Vitriol war der sogenannte Admonter Vitriol. 
Neben Eisenvitriol und Kupfervitriol erzeugte man, und zwar 
sowohl auf den v. Starck’schen Werken, als auch an vielen anderen 
Orten bedeutende Mengen von Alaun und es gehören die Alaunwerke 
zu Komotau, nebst denen zu Schwemmsal, zu den ältesten in 
Deutschland*). 
In Komotau kommt der Alaun mit Braunkohle im Schieferthon 
vor und in Ungarn findet sich Alaunstein nach dem Berichte des Doctor 
Haberle im Jahre 1817 namentlich im Beregher Comitate, nördlich 
vom Flusse Borsowa und bei Beregszäsz in einer drei Meilen langen 
Strecke vor und bildet eine erdig-körnige und eine, dem berühmten 
Alaunstein von Tolfa ähnliche, splitterige Varietät. Er wurde dort 
sogar lange als Mühlstein benützt, bis H. v. Derczdny die Entdeckung 
machte, dass sich dieser Stein zur Alaunfabrication eigne. 
Auf der gräflich Käroly’schen Hütte zu Musaj sowie auf der 
Schönborn’schen Herrschaft Munkäcs wurde der Alaunstein verarbeitet 
und an letzterem Orte wurden, nach einemBerichte aus dem Jahre 1819, 
jährlich 42.000 Centner fabricirt. Das Werk in Sovignaco in Istrien, 
welches in früheren Jahren sehr bedeutend w T ar, erzeugte im Jahre 
1855 nur 348 Centner Alaun und 315 Centner Vitriol, da die Preise 
durch den Import von englischem Alaun nach Triest gedrückt wurden. 
In Mähren wurde derselbe vor dem Jahre 1819 vornehmlich auf den 
gräflich Dietrichstein’schen Werken zu Boskowitz, dann zu Blansko, 
*) Das Alaunwerk in Komotau erhielt schon im Jahre 1558 den ersten 
„Begnadigungsbrief“ und im Jahre 1764 äussert sich ein Schriftsteller: 
„Böhmen scheint cs, dass es des Alaunes eigenes Vaterland werden wolle.“
	        
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