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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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dass leicht 50.000 Centner gewonnen werden könnten, producirte 
man im Jahre 1819 doch nur 10.000 Centner ä 15 fl. Wien. Währ. 
In späteren Jahren stieg die Menge und man gewann z. B. im Jahre 
1852 : 17.000 Centner, aber im Jahre 1867 nur noch 5000 Centner. 
Auch wissen wir, durch die Untersuchung von Moser & Szabd, 
dass es in Ungarn eigentliche Natron-Seen nicht gibt, sondern dass 
die natürliche Soda an Orten, wo eine Thonschicht die Bildung von 
Wassertümpeln ermöglicht, aus natriumhältigen Mineralien des Sandes 
dei 1 heiss-Ebene entsteht. Von älteren Nachrichten über die unga 
rische Soda mag auch die Mittheilung von Gleditsch in der Berliner 
Akademie im Jahre 1770 erwähnt werden, wonach derselbe ein 
Stück Seife erhalten hatte, welche der venetianischen gleich kam, und 
aus einer „salzigten grauen Erde“ bereitet war, die dem Geschmack 
nach „offenbar Alkali ist, und Fett und Glaubersalz enthält“, der Erde 
von Ostindien und Natolien analog ist und alljährlich in Ungarn, und 
zwar zu Bereczke, Sziget, Vamos und Dirto gefunden wird. 
Versuche zur Soda-Bereitung aus Glaubersalz wurden angeblich 
schon im Jahre 1797, also bald, nachdem sich die Leblanc’sche Affaire 
mit der Fabrik Franciade bei Paris abgespielt hatte, von Dr. Oester 
reicher in Ofen vorgenommen; allein es scheint, dass das Product, 
welches man dort bereitete und zur Glas-Fabrication verwendete, ein 
durch Reinigungs-Processe aus der natürlichen ungarischen Soda (sal 
mirabile nativum hungaricum) erhaltenes Gemenge von Soda und 
Glaubersalz war. 
Eine grössere Aufmerksamkeit widmete man in späteren Jahren 
der Methode der Soda-Bereitung durch Glühen von essigsaurem Natron, 
welches Salz man durch Zersetzung von Glaubersalz mit holzessig 
saurem Kalk erhielt. 
Auch hier war es der Holzreichthum, welcher diesen Process 
als einen vorteilhaften erscheinen liess, zumal man dem Processe der 
trockenen Destillation des Holzes alle Beachtung schenkte und über- 
diess, wie die Arbeiten Reich enb ach’s, Jasnüger’s u. A. darthun, hoffte, 
durch Destillation des Torfes billigere Holzessigsäure zu erhalten. 
In der k. k. Fabrik zu Nussdorf wurde im Jahre 1817 solche Soda 
aus essigsaurem Natron bereitet, allein da rohes Glaubersalz damals
	        
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