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Salzsäure, Salpetersäure, Glaubersalz, Chlormangan und Chlorzinn,
und namentlich Chlorkalk. Das Etablissement, war 1835 auf eine
Erzeugung von 12 - 15.000 Centner Schwefelsäure eingerichtet
und mit einer Glashütte verbunden, auf welcher Glaubersalz zur
Tafelglas - Fabrication angewendet wurde und wo die Gefässe zur
Erzeugung der genannten chemischen Producte, namentlich der
Salzsäure und Salpetersäure, selbst noch in den fünfziger Jahren
Glasgefässe waren. Uebrigens fabricirte die Glashütte auch Glaswaaren
anderer Art, so namentlich im Anfänge der dreissiger Jahre circa
100.000 Stück Champagner-Flaschen für inländischen Schaumwein.
(Damals wurden schon, theils durch Stallenberg in Wien, theils
durch Fischer in Pressburg und Andere über 100.000 Flaschen
jährlich producirt.)
Die erste Soda-Fabrik, welche nach Leblanc’s Verfahren arbeitete,
wurde im Jahre 1851 von Miller & Hochstetter zu Hruschau in
Mähren gegründet und von Karl Hochstetter persönlich geleitet.
Dieser hatte schon früher eine auch gegenwärtig schwunghaft betrie
bene chemische Fabrik in Brünn errichtet, wo er namentlich ausge
zeichnetes Blutlaugensalz darstellte.
Die Hruschauer Fabrik mit einer grossen vorzüglichen Thon-
V aarenfabrik verbunden, hat sich seit ihrem Bestehen mit der Erzeu
gung solcher Chemiealien beschäftigt, die mit der Soda-Fabrieation im
innigen Zusammenhänge stehen, und betreibt gegenwärtig auch die
Wiedergewinnung des Schwefels, nach Schaffners Verfahren.
Die Hruschauer Fabrik, welche im Jahre 1868 bedeutend ver-
giösseit winde, erzeugte im Jahre 1867:90.000 Centner Schwefelsäure,
120.000 Centner Salzsäure, 60.000 Centner Soda, 12.000 Centner
krystallisirte Soda, 6000 Centner Aetznatron, 25.000 Centner Bleich
kalk, 95.000 Centner schwefelsaures Natron.
Eine chemische Fabrik nächst Fiume: Stabilimento di prodotti
chemici, wurde im Jahre 1851 von einer Actien-Gesellschaft gegrün
det, verarbeitete zunächst die Mutterlaugen der Seesaline Pirano
auf Glaubersalz, Salzsäure und Chlorkalk mit Hilfe von sicilianischem
und römischem Schwefel, und erzeugte ferner bedeutende Mengen
von schwefelsaurer Thonerde, welche sich durch grosse Keinheit