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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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113.000 Centner, calcinirte Soda 7 5.000 Centn er, Soda 46.000 Centn er, 
Chlorkalk 25.000 Centner, schwefelsaures Natron 140.000 Centner. 
Seit dem Jahre 1862 wird der Schwefel aus den Soda-Rückständen 
nach der bekannten und vom Fabriksdirector Dr. Max Schaffner erfun 
denen Methode dargestellt, unter Wasser mit Dampf von hoher 
Spannung ausgeschmolzen und auf diese Weise in sehr reinem 
Zustande erhalten. Die entschwefelten Rückstände werden zum Con- 
serviren von Holz, und zwar namentlich von Eisenbahnschwellen 
angewendet. Director Schaffner hat in der Aussiger Fabrik übrigens 
noch mancherlei interessante Processe durchgeführt, so die Berei 
tung von Thallium in grösserer Menge, von Graphit aus' den Mutter 
laugen der Soda-Fabrication etc. 
Die k. k. priv. österreichische Staats-Eisenbahngesellschaft hatte 
im Jahre 1858 eine chemische Fabrik zuMoldawa gegründet, welche 
sich seit Februar 1859 in continuirlichem Betriebe befindet. Die 
ursprüngliche Bestimmung der Fabrik war sowohl die Aufarbeitung 
der Schwefelkiese von Moldawa, als auch die Scheidung des Silbers 
aus dem silberhaltigen Kupfer des genannten Werkes mit Hilfe der 
selbsterzeugten Schwefelsäure. Dieselbe producirte am Ende der sech 
ziger Jahre 9000 Centner Schwefelsäure und 4000 Centner Kupfer 
vitrioljährlich, welch’ letzterer zumTheil zum Imprägniren von Holz 
verwendet wurde. 
Die chemische Fabrik des Grafen Leo Larisch-Mönnich zu 
Petrowitz, wurde im Jahre 1852 erbaut und im Jahre 1853 in Betrieb 
gesetzt. Dieselbe erzeugt vornehmlich Soda und Glaubersalz, und 
zwar im Jahre 1854: 3500 Centner Soda und 6400 Centner Schwe 
felsäure. 
Die Kalisalz-Industrie hat in Oesterreich durch die Entdeckung 
der reichen Sylvinlager in Kalusz einen wichtigen Impuls bekommen, 
und obwohl die Ausbeutung dieses Lagers, durch den verdienstvollen 
Chemiker B. Margulies, gerade in jener Zeit (1867) begann, mit 
welcher wir unsere Darstellung schliessen sollen, so müssen wir doch 
erwähnen, dass dieselbe die Bildung einer grossen Actien-Gesellseh alt 
und die Errichtung einer Salpeter-Fabrik in Simmering bei Wien zur 
Folge hatte.
	        
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