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113.000 Centner, calcinirte Soda 7 5.000 Centn er, Soda 46.000 Centn er,
Chlorkalk 25.000 Centner, schwefelsaures Natron 140.000 Centner.
Seit dem Jahre 1862 wird der Schwefel aus den Soda-Rückständen
nach der bekannten und vom Fabriksdirector Dr. Max Schaffner erfun
denen Methode dargestellt, unter Wasser mit Dampf von hoher
Spannung ausgeschmolzen und auf diese Weise in sehr reinem
Zustande erhalten. Die entschwefelten Rückstände werden zum Con-
serviren von Holz, und zwar namentlich von Eisenbahnschwellen
angewendet. Director Schaffner hat in der Aussiger Fabrik übrigens
noch mancherlei interessante Processe durchgeführt, so die Berei
tung von Thallium in grösserer Menge, von Graphit aus' den Mutter
laugen der Soda-Fabrication etc.
Die k. k. priv. österreichische Staats-Eisenbahngesellschaft hatte
im Jahre 1858 eine chemische Fabrik zuMoldawa gegründet, welche
sich seit Februar 1859 in continuirlichem Betriebe befindet. Die
ursprüngliche Bestimmung der Fabrik war sowohl die Aufarbeitung
der Schwefelkiese von Moldawa, als auch die Scheidung des Silbers
aus dem silberhaltigen Kupfer des genannten Werkes mit Hilfe der
selbsterzeugten Schwefelsäure. Dieselbe producirte am Ende der sech
ziger Jahre 9000 Centner Schwefelsäure und 4000 Centner Kupfer
vitrioljährlich, welch’ letzterer zumTheil zum Imprägniren von Holz
verwendet wurde.
Die chemische Fabrik des Grafen Leo Larisch-Mönnich zu
Petrowitz, wurde im Jahre 1852 erbaut und im Jahre 1853 in Betrieb
gesetzt. Dieselbe erzeugt vornehmlich Soda und Glaubersalz, und
zwar im Jahre 1854: 3500 Centner Soda und 6400 Centner Schwe
felsäure.
Die Kalisalz-Industrie hat in Oesterreich durch die Entdeckung
der reichen Sylvinlager in Kalusz einen wichtigen Impuls bekommen,
und obwohl die Ausbeutung dieses Lagers, durch den verdienstvollen
Chemiker B. Margulies, gerade in jener Zeit (1867) begann, mit
welcher wir unsere Darstellung schliessen sollen, so müssen wir doch
erwähnen, dass dieselbe die Bildung einer grossen Actien-Gesellseh alt
und die Errichtung einer Salpeter-Fabrik in Simmering bei Wien zur
Folge hatte.