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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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Weinkellern verbunden war, aus welchen die Kohlensäure durch 
1 entilatoren in’s Bleioxydations-Gebäude geleitet wurde. 
\ erschieden vom echten Bleiweiss ist das schon am Anfänge 
unseres Jahrhunderts bereitete „tiroler Bleiweiss,“ welches nichts 
anderes war, als gepulverter Schwerspath mit etwas Thonerde, ein 
Material, welches in unseren Tagen als blanc fixe, allerdings sorg 
fältiger zubereitet, eine Bolle spielt. 
Zinkweiss wird seit 1850 in ausgezeichneterWeise zuPeterswald 
in Schlesien vom Grafen Eugen Larisch-Mönnich dargestellt. Minium 
bereitet unter Anderen Anton L. Moritsch in Villach in vorzüglicher 
Güte und die oben erwähnte Bleiweiss-Fabrik von Herbert in Klagen- 
furt, ferner Zinnober die Aerarial-Fabrik zu Idria (wo früher auch 
eine im Jahre 1830 aufgelassene Sublimat-Fabrik bestand). 
Manche in der Industrie bekannte Farben wurden in Oester 
reich erfunden, so das Kobaltblau, welches von dem Arcanisten der 
k. k. Porzellan-Fabrik, Jos. Leithner, im Jahre 1795 entdeckt und 
auch Leithnerblau genannt wurde, ferner Mitisgrün, das im Jahre 
1817 von Hofrath von Mitis entdeckt, und auf seiner Fabrik zu 
Kirchberg am Wechsel erzeugt, und daher auch Kirchbergergrün 
genannt wurde, das Neapelgelb, welches Josef Hardtmuth zuerst 
darstellte, und manche andere zum Theil schon in früheren Capiteln 
erwähnte Farben. 
Mit der Erzeugung von Blutlaugensalz und Berlinerblau beschäf 
tigte sich die Fabrik von Georg Piller & Sohn, welche im Jahre 1793 
von JosefSpranger gegründet wurde und das Berlinerblau durch Fäl 
lung der rohen Blutlaugensalz-Schmelze mit Eisenvitriol darstellte. 
Im Jahre 1819 ging diese Fabrik an die Firma Anton Hutterer & 
Eidam über und wurde im Jahre 1824 von Georg Piller allein 
übernommen, welcher auch die Bereitung von Malerfarben, worunter 
namentlich Chromgelb aus steierischem Chromeisenstein, betrieb. 
Das Geschäft erfuhr in den Jahren 1834—1843 bedeutende Erwei 
terungen und betreibt jetzt namentlich auch die Fabrication von 
Chromgrün. 
Die ersten Vorschläge zur Bereitung von Waidindig wurden 
in Oesterreich von Josef Czasek & Baron d’Aiguebelle im Jahre
	        
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