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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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Vereine mit Tondi schon vor dem Jahre 1790 Versuche über die 
Darstellung der leichten Metalle Baryum, Magnium und Aluminium 
machten. Jacquin und Tihawsky wiederholten diese Arbeiten und 
erklärten die vermeintlichen Metalle für Phosphoreisen, welche Ansicht 
auch im Jahre 1791 von einem andern Schüler des Schemnitzer Labo 
ratoriums, dem Neapolitaner Savaresi in einer sorgfältigen und aus 
führlichen Abhandlung bestätiget wurde, welche als Muster einer 
gediegenen wissenschaftlichen Arbeit gelten kann. 
Auch der berühmte Winterl in Pest hatte schon 1770 den 
Braunstein in „metallischer Gestalt“ darzustellen versucht. 
Besonders berücksichtigt müssen auch die aus seltener vorkom 
menden Grundstoffen bereiteten Farben werden, so das Urangelb, 
dessen Bereitung Patera’s Verdienst ist, dann die Wolfram-Farben, 
welche schon am Anfang der dreissiger Jahre von Anthon empfohlen 
wurden. 
In der neueren Zeit hatte die 1866 errichtete Fabrik von 
I)r. Sehorm in Wien einen nicht unbedeutenden Export mit Lithium- 
Präparaten (aus mährischem Lepidolith, der übrigens auch als solcher 
exportirt wird, dargestellt) unterhalten. Aehnliches gilt von den 
Fabriken v. Würth’s, Karl Voigt’s (früher Weiiheim’s Söhne) in Erlaa 
und Anderen. 
Cäsium und Bubidium wurde aus mährischem Lepidolith unter 
anderen auch in der Fabrik von E. Seybel in Liesing dargestellt 
und v. Schrötter hatte eine praktische Methode zur Gewinnung dieser 
Metalle aus Lepidolith angegeben. 
Das Tellur wurde von Müller v. Keichenstein im Jahre 1782 im 
sogenannten Weissgolde von Nagyäg in Siebenbürgen entdeckt und im 
Jahre 1841 wurde am k. k. Hauptmünzamte in Wien mit Versuchen zur 
Gewinnung dieses Grundstoffes aus den siebenbürgischen Tellurerzen, 
als: Blättererz, Schrifterz, Weisssylvanerz und anderen begonnen. 
Diese Versuche führten erst in den Jahren 1850—1853 durch Befol 
gung einer vom damaligen Director Herrn Begierungsrath A. v. Löwe 
angegebenen Methode zum Ziele. In den Jahren 1841, 1850, 1860 
und 1865 wurden im Ganzen 308 % Wiener Pfunde Tellurerze ver 
arbeitet, welche 12 Pfund 16 Loth reines Tellur lieferten, welches
	        
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