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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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Jahren ist Triest der Ausfuhrhafen für diesen Artikel, welcher fast 
ausschliesslich aus Steiermark und nur sehr wenig aus Kärnten zu 
geführt wird. Es gelangt dahin in Fässchen von 110—130 W. Pfund 
(60—70 Kilo) verpackt. Das jährlich eingeerntete Quantum kann man 
im Durchschnitt auf 2500-3000 Fässchen, somit auf circa 3000W. 
Centner (168.000 Kilo) annehmen. Das meiste davon, etwa 2500 Fäss 
chen, gelangt von Triest aus direct nach Egypten via Alexandria, so 
wie via Malta, Genua und Marseille nach Tunis und Marokko und 
seit Eröffnung des Suez-Canals via Aden nach Indien, der Rest geht 
direct nach Venedig. Wie der „Commercio di Trieste“ 1871 ausweist, 
ging in diesem Jahre die hierSpica celtica genannte Waare via mare 
zu 2431 W. Centner im folgenden Verhältnisse in die verschiedenen 
Länder: auf Venedig fallen 63Centuer, auf das mittelseeische Frank 
reich 58 Centner, auf Malta 66 Centner, auf England und Irland 
122 Centner, auf Egypten 2049 Centner, auf Tripolis 73 Centner. 
Auf dem Landwege wurden überdiess in diesem Jahre 56 Centner 
ausgeführt; im Jahre 1869 stieg der Export via terra auf 179 Centner. 
Die Waare kostet heute von 12‘/ 2 —12 3 / 4 fl. per Centner. In früheren 
Zeiten, wo die Zufuhren uoch per Achse geschahen, kam der Centner 
auf 20—21 fl. 
Zu den in Oesterreich cultivirten, zu medicinischen Zwecken 
vorzüglich verwendeten, dem Orient ursprünglich angehörigen Pflanzen 
gehören jene, welche den Saffran und die Rhabarber-Wurzel liefern. 
Die ersten Zwiebeln von Crocus sativus, dessen Narben den 
bekannten, seit uralten Zeiten in Gebrauch stehenden Saffran liefern, 
wurden von einem Ritter von Rauheneck im Jahre 1198 aus dem 
Orient nach Oesterreich gebracht, wie denn die Verpflanzung dieses 
Gewächses nach Europa, insbesondere nach Frankreich und Spanien, 
gleichfalls den Kreuzfahrern zu verdanken ist, welche die Zwiebeln 
derselben aus Palästina mit nach Hause brachten. In Oesterreich 
machte der Anbau der Saffran-Pflanze sehr bald so rasche Fortschritte, 
dass die davon gewonnene Specerei durch das ganze Mittelalter hindurch 
einen sehr bedeutenden Exportartikel abgab und der österreichische 
Saffran als der beste allgemein anerkannt wurde. Noch im 15. Jahr 
hundert war der Grund, auf welchem jetzt die volkreiche Vorstadt
	        
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