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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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Was den Exporthandel mit den übrigen gewöhnlichen Arznei- 
Waaren betrifft, von welchen noch in Kürze gehandelt werden soll, 
so findet derselbe theils zu Lande nach Deutschland, Frankreich oder 
über Hamburg nach überseeischen Ländern, theils via Triest nach 
den verschiedensten Ländern statt. 
In Beziehung auf den letzteren verdienen vor allen anderen jene 
Artikel genannt zu werden, welche in Dalmatien, Istrien und über 
haupt im Küstengebiete erzeugt werden. Dahin gehört insbesondere 
das Bosmarinöl, Oleum Bosmarini, welches auf Lesina und im 
dalmatinischen Gebiete gewonnen wird. „Commercio di Trieste“ 1871 
führt 116 Centner per mare und 194Centner via terra auf; im Jahre 
1869 betrug die letztere Ausfuhr 263 Centner. Das meiste Oel geht 
nach den russischen Häfen des schwarzen Meeres, dann nach Eng 
land und Nordamerika, ein kleiner Theil auch nach Frankreich. Der 
verstorbene Professor Hnger hat eine interessante Abhandlung über 
das Vorkommen des Oeles in der Pflanze und dessen Gewinnungs- 
Weise, namentlich auf Lesina, vor einigen Jahren herausgegeben. Die 
Preise sind starken Schwankungen unterworfen; der heutige Preis ist 
108—110 fl. per Wiener Centner. Während den letzten 5 Jahren 
variirte derselbe von 75—120 fl. per Centner. Ueberdiess werden die 
Früchte und das aus ihnen gewonnene Oel sowie die Blätter des Lor 
beer-Baumes, ebenso die Wachholderbeeren und ihre Essenz, süsse 
und bittere dalmatinische Mandeln (via mare 3820 Centner), süsses 
Mandelöl und ätherisches Bitter-Mandelöl, Herba Salvise, Honig und 
Wachs von Triest aus nach dem Auslande massenhaft exportirt. Für 
das in Kärnten und Tirol erzeugte Lärchen-Terpentinöl ist Triest 
gleichfalls der Stapelplatz, es geht grösstentheils nach England und 
Amerika. Zu den andern in Oesterreich producirten Artikeln, welche 
über Triest transit expedirt werden, gehören noch insbesondere die 
Medicinal-Kräuter, Blüten, Samen und Wurzeln, welche hauptsäch 
lich von Ungarn, Mähren und Böhmen nach der Levante und nach 
Italien verschickt werden, als da sind: Herba Belladonnae, Malvse, 
Centaurii minoris, Althsese, Flores Arnicse, Malvse arborese, Papaveris 
Bhceados, Sambuci, Crocus (der von Triest ausgeführte Saffian stammt 
aus Kroatien, Kallogowitsch in Esseg hatte einen solchen in Paris
	        
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