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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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Die meisten der Mineralquellen, welche jährlich Gäste, aus aller 
Herren Länder heranzogen, wurden allmälig in Handel gebracht. 
In Oesterreich insbesondere die Quellen von Franzensbad, Karlsbad, 
Marienbad, Püllna, Bilin, Seidschitz, Giesshübl, Johannisbad, Tiiffer etc. 
Ein wesentliches Verdienst um die \ersendung der Mineral- 
Wässer erwarb sich der Pächter der Stadt Egerer Mineralquellen in 
Franzensbad, J. A. Hecht, indem er, um der Zersetzung der Eisen- 
Bestandtheile der Quellen durch die atmosphärische Luft vorzu 
beugen, eine eigene Gasfüüungs-Methode erfand, welche in Ver 
bindung mit einer gut construirten Verkorkungs - Maschine dem 
Uebelstande abhalf und auch dazu beiträgt, die Kohlensäure der 
gefüllten Flüssigkeit zu erhalten*). 
Ein grosser Fortschritt in der Versendung der Mineralwässer 
liegt in der dem Publicum gebotenen Garantie, dass nur Irisches 
Mineralwasser in den Handel kommen könne, weil das Vorkommen 
schaler und verdorbener natürlicher Mineralwässer mit Ursache 
wurde, wenn von praktischen Aerzten die künstlichen Mineral- 
Wässer den natürlichen substituirt wurden. Diese Garantie ist weniger 
durch Polizei-Vorschriften und Verordnungen als dadurch gegeben, 
dass die Füllgefässe in Folge ihrer Beschaffenheit auf die Veräuderung 
des Mineralwassers nicht rückwirken können, dass die Gefässe selbst 
zweckmässig gefüllt und verkorkt werden und der äussere Verschluss 
der Thonkrüge oder Flaschen den Namen der Quelle, die Jahreszahl 
i Die Hauptmomente der Verkorkungsart mit dieser Maschine sind. 
a. Die bis zum Rande angefüllte Flasche wird an den Platz der Maschine 
gebracht, wo von oben ein Pistill eingesenkt wird, das so viel Wasser 
entfernt, als der Kork für sich an Raum nötig hat; 
b. in die gegen oben fixirte Flasche wird der Kork, der bedeutend grosser 
als die Flaschenmündung, mit grosser Kraft durch die Maschine ein- 
c. zwischen den Kork — aufgesetzt auf die Cylinder-Oeffnung, welche 
sich in dem Querbalken der Füllungs-Maschine befindet, duich c cn 
die Flasche zugleich in diesem Momente fixirt wird — und den Wasser 
spiegel in der Flasche strömt aus einem mit der Maschine in Verbin 
dung gebrachten Gas-Cylinder, in welchem auf mehrere Atmosphären 
Druck reine Kohlen-Säure comprimirt ist, die Kohlensäure, lullt den 
Raum zwischen dem Wasserspiegel im Flaschenhalse und dem oben 
auf dem Querbalken stehenden Kork ganz aus, und hält jeden Zutritt 
der atmosphärischen Luft ab. Während dieses Einströmens der Kohlen 
säure wird der Kork in die Flasche eingetrieben.
	        
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